FERN UND EWIG LEUCHTET FRIEDEN
mals betrachtet. Probleme gibt es hier genug, jeden Tag neue, und jedes ist fürchterlicher als das andere.
Aber irgendwie müssen die großen Probleme so, wie Fitje es heute darlegte, doch bestimmend für das Leben werden. Ich finde keine Lösung.
Wenn nur der verdammte Hunger nicht wäre, daß man bald einschläft.
Am nächsten Morgen werden wir nicht zur Arbeit geführt. Mehrere Blocks müssen der Reihe nach draußen antreten. Es ist wie ein Sportfest. Aber was hat Horst gesagt?„Laufe, wenn Dir Dein Leben lieb ist.“ Vom Abort aus sehe ich zufällig, was auf dem Appell- platz vor sich geht. Ein Tisch ist aufgebaut, an dem ein Schreiber sitzt, einige SS -Führer, ein paar Männer in Zivilkleidung stehen zigarettenrauchend dabei. Auch die Blockältesten und Stubenältesten stehen am Tisch. Sie beteiligen sich nicht an der Vorführung. Einzeln müssen die Gefangenen eine Strecke von fünfzig Meter an dem Tisch vorbeilaufen.
lötzlich wird mir der Sinn dieses furchtbaren Manövers klar; wer nicht mehr laufen kann, ist nicht mehr voll arbeitsfähig, und er wird der Ärztekommission für ihre Versuche zur Verfügung gestellt. Dies ist der Sinn dieses Wettlaufes um das Leben. Die meisten Gefangenen scheinen den Sinn nicht erfaßt zu haben, rennen mit schweren, taumelnden Schritten, mit zusammengeballten Fäusten. Einzelne stürzen, stehen
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