FERN UND EWIG LEUCHTET FRIEDEN
mehr lesen, bekommen keine Post, und die Lautsprecheranlagen, die bis dahin in den Baracken waren, sind abgebaut."
,, Ja", ergänzt Willy, der von der Schreibstube allerhand gehört hat ,,, der Russe steht jetzt an der Oder bei Frank furt , und die Engländer und Amerikaner sind am Rhein ." Aber heut interessiert mich das alles nicht. Ich überlege nur, was morgen in der Weberei geschieht. Ich bin völlig verzweifelt. Alles um mich her zeigt mir deutlich, daß ich im normalen Ablauf der Dinge in ganz kurzer Zeit mit meinen Kräften zu Ende bin. Ernst ist schon so schwach, daß er kaum noch spricht. Und Stachu macht es auch nicht mehr lange. Aber wie soll man des nagenden Hungers Herr werden?
Ich habe abends nochmal Wasser getrunken, um den Bauch zu füllen, aber ich mache es nie wieder. Als ich nachts austreten muß, stolpere ich im Gang über eine Leiche, die dort hingetragen worden ist, weil sie auf der Pritsche ja nur Platz wegnimmt. In dem matten Licht der Verdunkelungslampe sehe ich vor mir einen älteren Mann sich an der Wand entlang zum Abort tasten. Als ich an die Tür komme, taumelt er auf eins der dort aufgestellten Fässer mit Trinkwasser zu. Ich will zuspringen und ihn stützen, aber es ist zu weit und zu spät. Ich sehe, wie er mit dem Kopf voran in das Faẞ stürzt und liegen bleibt. Ich wage nicht, laut zu rufen, denn dann kommt sofort der Stubenälteste aus seiner gegenüberliegenden Kammer und schlägt wütend über die Störung mit seinem Tau auf jeden ein.
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