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scheint sich zu freuen, daß sie singen kann, genießt, daß Männer sie bewundern. Sie tanzt und steppt, daß ihr Morgenrock nur noch durch die Ärmel an ihrem Körper gehalten wird, genießt es, wie die Blicke der SS -Männer sich immer gieriger an ihrem nackten Körper festsaugen. Lacht girrend und leichtfertig über ihre glotzenden Augen. Schlägt ihnen auf die Finger, wenn sie nach ihr greifen wollen. Ist mit einem Satz in ihrer Zelle und hält die Tür von innen zu. Aber die Burschen wagen nicht, über sie herzufallen, und das weiß sie.
Später kommt wieder die freundliche Schwester und bringt mir ein Butterbrot und etwas gestohlene Suppe aus der SS -Küche. Die Melodie geht mir nicht aus dem Kopf, sie klingt fast wie eine Lebensweisheit:„Das Karussell geht immer rund herum.“
Die Weihnachtstage vergehen. Das Silvesterfest vergeht. Aus einer benachbarten Kirche ertönen die Glocken ins neue Jahr. Ebenso wie am Weihnachtsabend sitze ich mit Dr. St. in seinem Privatbüro. Auf einem winzigen Tannenbaum brennen ein paar Kerzen. Ich habe von ihm ein halbes Kotelett und ein paar Bratkartoffeln be- kommen. Wir trinken Tee mit Schnaps darin und essen ein paar Plätzchen. Alles stammt aus der SS -Küche. Ein Festmahl für mich, nachdem ich über ein Jahr lang nur die Mittagssuppe kenne. Dr. St. riskiert viel dadurch, daß er mich zu sich holt. Aber die SS sitzt in ihrer Kantine und säuft. Und wenn jemand kommen sollte, setze ich mich auf einen Stuhl, lege den Kopf hintenüber und mache den Mund auf.-
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