FERN UND EWIG LEUCHTET FRIEDEN

sagte St. langsam. Ein inneres Leuchten trat in sein Gesicht.

Ich sah es, sah es mit Erschütterung mit meinen leib­lichen Augen, wie ein Mensch die Brücke zur Ewigkeit überschritt. Zwanzig Minuten später waren wir vor dem Schießstand in Spandau . St. nahm von seiner Umgebung nicht mehr Notiz. Das Hinrichtungskommando war be­reits angetreten, seitwärts stand der Offizier und der Arzt. St. sah auf seine Armbanduhr.

, Wir haben noch zehn Minuten Zeit', sagte er. Er war völlig ruhig. Die Morgensonne spielte durch das herbst­liche Laub der alten Bäume und ließ das kräftige Grün der Rasenflächen auf den Schießstandwällen in satter Farbe aufleuchten, malte goldene, zitternde Reflexe auf den gelben, abgefallenen Blättern, die den Boden bedeck­ten. Ein paar Meisen zirpten ihre Freude am Sein in den stillen, lichtblauen Himmel.

Die Zeit war um. Wir traten zusammen vor den Pfahl, vor dem der Verurteilte stehen muß. Der Kriegsgerichts­rat verlas nochmals das Urteil. Er war durch die Fassung und Ruhe St.s so beeindruckt, daß er selbst ganz außer Fassung geriet. Er stotterte, verlas sich dauernd. Als er halb vorgelesen hatte, kam ihm die Widersinnigkeit des Urteils zum Bewußtsein, er brach verwirrt ab und trat zurück.

St. stand frei vor dem Pfahl, ohne Fesseln, ohne Binde vor den Augen. Ich ergriff seine Hand, dann sprach er laut mit klarer, fester Stimme den Vers eines Chorals:

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