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ZWISCHEN TOD UND LEBEN

suchen. Wie Sie wissen, war er weder getauft noch konfirmiert. Sie haben dann weiter miterlebt, wie er begann und versuchte, mit der Frage ‚Gott fertig zu werden.

Es ist, als ob in W. eine ihm innerst verwandte Seite angeschlagen worden ist.Ja, schiebt er versonnen ein, es ist mir noch genau gegenwärtig, wie wir hier zusam- men im Neuen Testament lasen. Ich weiß, wie wir damals zusammen gebetet haben.

Wieder ist es, als wenn der Pfarrer ein Stichwort bekom- men hätte:Sie können gerade an ihm erkennen, wie gnädig der Herr verfährt. Wenn ich früher an der letz- ten Echtheit der Kreuzigungsgeschichte, in welcher der Schächer gleichsam in kürzester Zeitspanne aus der Gottferne in die Christusnähe rückte, verstandes - mäßig zweifeln konnte--

Pfarrer D.s Stimme klingt jetzt wie aus weiter Ferne zu uns, es ist, als gäbe er sich selbst einen Rechenschafts- bericht.

Ich habe in diesem Haus den Wahrheitsbeweis für diesen neutestamentlichen Bericht öfters erlebt. Auch bei St. war es so. Wie über Nacht wurde ihm Christus zur Brücke über Tod und Leben. Es war auch für mich ergreifend, wie selig dieser Junge starb.

Als der Kriegsgerichtsrat ihm in der Todeszelle in meiner Gegenwart mit der diesen Leuten eigenen, trockenen Geschäftsmäßigkeit die Bestätigung seines Todesurteils vorgelesen hatte, trug er noch die Uniform mit seinen Rangabzeichen. Der Kriegsgerichtsrat be-

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