FERN UND EWIG LEUEHTET FRIEDEN
häuser sind verdunkelt. Alles wirkt unwirklich in der Stunde des Zwielichts.
Ein Gedanke durchfährt mich. Ein Faustschlag, ein Sprung um die Straßenecke, und du bist frei! Ich werfe einen Blick auf meinen Wächter. Der Beamte stapft ruhig und gleichmütig neben mir her, scheint sich um mich nicht zu kümmern. Nein, das geht nicht, dieser freundliche, alte Mann, der mir so viel Vertrauen ge- schenkt hat, bekommt die größten Schwierigkeiten und wird schwer bestraft, wenn er mich nicht richtig ab- liefert.
Wir biegen um eine weitere Ecke, vorbei an einigen niedrigen, langgestreckten Holzhäusern und stehen vor dem Gefängnis. Die schweren, eisernen Tore öffnen und schließen sich. Eine gleichgültige Wache bringt mich zu meiner Zelle. Als er aufschließt, sehe ich ein schwar- zes Kreuz auf der Tür gemalt.
„Was bedeutet das?“, frage ich betroffen.-„Es ist das Zeichen für die zum Tode Verurteilten, sie müssen be- sonders bewacht werden.“
Kaum habe ich mich auf meinen Hocker gesetzt, kommt der Wachführer, ein dicker, primitiver Kerl, der mich kalt mustert.
„Sie müssen alle Messer und Scheren abgeben“, sagt er. „Es besteht Anweisung, daß kein zum Tode Verurteilter ein Messer oder eine Schere hat, auch Rasierklingen müssen abgegeben werden. Ich muß die Zelle durch-
suchen.“


