Dein Mund, die Quelle aller Heiligkeit, Dein Auge für der Ärmsten Qual und Leid,

Dein Ohr für Deines Volkes Schrein und Schmach,

Dein Arm, an dem der Feinde Macht zerbrach,

der Rücken, der die schwach Gewordnen trug,

und den Zorn von Freund und Feinden schlug,

der Mittler Deines Volkes im Gebet,

Dein Werkzeug, Herr, Dein Freund und Dein Prophet.

Drum schenkst DU mir den Tod auf steilem Berge,

nicht in der Niederung der Menschenzwerge,

den Tod des freien Blickes in die Weite,

des Feldherrn, der sein Volk geführt im Streite,

das Sterben, über dessen ernsten Grenzen

schon die Fanale neuer Zeiten glänzen.

Wenn mich die Nacht des Todes nun umhüllt,

seh ich von ferne doch Dein Heil erfüllt.

Heilges Land, ich habe Dich geschaut,

schön und herrlich als geschmückte Braut,

jungfräulich im lichten Hochzeitskleide,

teure Gnade ist Dein Brautgeschmeide.

Laß die alten viel enttäuschten Augen

Deine Lieblichkeit und Süße saugen,

laß dies Leben, eh die Kräfte sinken,

ach. noch einmal Freudenströme trinken.

Gottes Land, vor Deinen weiten Toren

stehn wir selig wie im Traum verloren.

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