Erschöpfung, da sie ohne jede Verpflegung waren. Menschen auf eine so weite Reise( Auschwitz liegt in Schlesien ) in Viehwaggons und noch dazu ohne Brot und Wasser zu schicken, war ein ungeheures Ver­brechen. Schon daraus läßt sich die bewußte Vernichtungsab­sicht der SS-- Verbrecher erkennen!

Achtzig Prozent der noch am Leben verbliebenen Opfer kamen bewußtlos in Natzweiler an. Die übrigen Elendsgestalten waren über­haupt nicht mehr in der Lage, auch nur einen Laut über ihre Lippen zu bringen. Grauen und Entsetzen standen ihnen auf den Gesichtern geschrieben. Ein einziges Flehen lag in ihrem stummen Händeringen. Grauen und Entsetzen wurden aber auch bei den Häftlingen ausgelöst, die den Transport entladen sollten. Es erfolgte ein kurzes Kommando des anwesenden Arztes: ,, Wegen Abmagerung zurückschicken!" Die Waggons wurden verschlossen. Die Verbrennungsöfen in Auschwitz bekamen neuen Menschenfraß.

Kurz darauf traf ein neuer Transport mit hundert Zigeunern in Natzweiler ein. Man hatte sie für diese Versuche besonders verpflegt. Diesmal machten die Angekommenen einen verhältnismäßig guten, ge­sunden Eindruck. Man teilte sie in zwei Gruppen ein.

Eine Gruppe wurde mit irgendeinem Fleckfieberimpfstoff geimpft und gut verpflegt. Die andere nichtgeimpfte Gruppe unterlag aber trotzdem einer Krankheit, während der die Gequälten vierzehn Tage lang im Fieber lagen. Ein furchtbarer Durchfall, der kein Ende finden wollte, war eines der Krankheitssymptome. In welcher Form und wo diesen Versuchspersonen der Wirkstoff eingegeben wurde, ist nicht bekannt geworden. Nach einer Gewichtsabnahme von 20 bis 25 Kilo­gramm je Person hatten die Erkrankten die Krisis überwunden, so daß an diesen Experimenten keiner der daran Beteiligten starb. Auch die Geimpften überstanden die Versuche. Im Lager machte sich aber trotz­dem eine ungeheure Erregung breit; ein jeder sah sich schon als Opfer des nächsten Versuchs.

Die dritte Versuchsstation: fünfzig Jüdinnen und fünfzig Juden trafen, aus Auschwitz kommend, in Natzweiler ein. Es folgte eine Un­tersuchung der Nasenform, der Augen und der übrigen Gesichtspartien, eine Untersuchung des Blutfarbstoffes und außerdem noch eine Schädel­röntgenaufnahme. Dann mußten die so umständlich Untersuchten zu je zwei Personen in einem Raum Platz nehmen, in dem zwölf Gedecke aufgetragen waren. Nachdem den Leuten schon während der Unter­suchung seitens des Arztes die Freiheit in Aussicht gestellt war, nahmen die ahnungslosen Menschen unbeschwert Platz. Die Türen wurden ge­schlossen.

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