das sein, wozu Christen bestimmt sind: ein gebender, nicht fordernder Mensch.

Und dann kam das Wunder, das uns Ausgestoßene der Vater im Himmel auch sichtbar wieder in seine Arme nahm. Die erste Nacht draußen in der Freiheit, als sich anläßlich der grandiosen Explosion des Munitionslagers Fürstenberg die meisten unserer begleitenden SS - Männer und meiner Kameradinnen im Eillauf zerstreut hatten, habe ich im Walde geschlafen: nach all der grauen und grausamen Beton­und Stacheldraht- Künstlichkeit des Lagers freie, aus Gottes Schöpfer­hand geschenkte, selbst gewachsene, hohe Waldbäume über mir und durch ihre Zweige schimmernd das klare Sternenzelt. Da war ich, wäh­rend die Wasser der Sintflut, die mich umtost hatten, versanken, in den göttlichen Schöpfungsbund Noahs, den Bund der Langmut Gottes wieder sichtbar aufgenommen ,,, solange die Erde steht, soll nicht auf­hören, Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht". Die zweite Nacht, als ich ein mit Flüchtlingen, Bauernwagen, Vieh vollgestopftes mecklenburgisches Städtchen erreicht hatte, durfte ich in einer Kirche zubringen. Über meiner Strohschütte wölbten sich, ähnlich wie die Zweige der Waldbäume draußen, die edlen goti­schen Bogen und verdämmerten hoch droben. Da war ich in den Bund Gottes mit seiner Gemeinde, den Abrahams -, Mose- und Christusbund sichtbar wieder aufgenommen: ihr sollt mein Volk sein und ich will euer Gott sein". Es dauerte noch Tage und Nächte, bis ich, mit den KZlerschwärmen, mit flüchtigen Zivilisten und Soldaten in den meck­lenburgischen Kessel zwischen der russischen und der amerikanischen Front geraten, in einer Menschenwohnung Obdach fand. Beim Scheiden aus dem Berliner Gefängnis war es mir aufgegangen, daß das Wort hoch oben an meiner Zellenwand ,, Du sollst lieben Gott deinen Herrn und deinen Nächsten wie dich selbst" der Leitspruch meiner Haftzeit sein sollte: ,, Gott lieben von ganzem Herzen" Sinn meiner Berliner Einzelhaft, deinen Nächsten wie dich selbst" die aufgegebene Lektion des kommenden Lagerlebens. Im Lager habe ich mich manchmal gefragt, was danach darüber hinaus noch kommen könne. Jetzt weiß ich es: nun, in der neu geschenkten Freiheit, bleibt das und" zu üben, die nicht zu verkürzende, doch immer wieder verletzte Verbindung der Gottes- und Nächstenliebe. Und diese Lektion wird dauern, bis die heilige Befreiung" zu ihrem Ziel kommen, bis die Heimkehr in des Vaters Haus Wirklichkeit werden darf.

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