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BUBER- NEUMANN+
deln. 1950 gehörte sie zu den Mitgründern des" Befreiungskomitees für die Opfer totalitärer Willkür", das in der Bundesrepublik den Abwehrwillen gegen den Kommunismus zu aktivieren versuchte. Das Komitee existierte bis Ende 1952. In den Jahren 1951 und 1952 gründete und leitete sie auch ein" Institut für politische Erziehung", in dem junge Deutsche mit den Grundbegriffen der Demokratie vertraut gemacht werden sollten.
1957 erschien ein zweiter Erlebnisbericht" Von Potsdam nach Moskau ", mit dem Untertitel" Stationen eines Irrweges". In diesem Buch schilderte sie anschaulich die Wandlungen eines jungen Menschen, aufwachsend in der preußischen Atmosphäre Potsdams, rebellierend und in der Jugendbewegung nach neuen Lebensinhalten suchend. Interessante Einblicke vermittelt die Schilderung der weitgehend illegalen Parteiarbeit der damals noch jungen KPD .
Neben ihren persönlichen Erlebnissen unter roten und braunen Faschisten hat sie in ihrem Buch" Kafkas Freundin Milena"( 64) der im KZ Ravensbrück umgekommenen tschechischen Schriftstellerin, ein Denkmal der Freundschaft gesetzt." Kriegsschauplätze der Weltrevolution- Ein Bericht aus der Praxis der Komintern 1919-1943"( 67) enthält eine Abrechnung mit der Politik der 1943 aufgelösten Kommunistischen Internationale. M.B.-N. wertet darin die Komintern als Instrument der persönlichen Machtpolitik Stalins ." Der kommunistische Untergrund"( 70) berichtet über Kommunisten in der Illegalität, und in ihrem Buch" Die erloschene Flamme. Schicksale meiner Zeit"( 76) werden vierzehn Menschenschicksale vorgestellt, die auf die eine oder andere Weise in die Mühlen der Ideologien gerieten. Als unerbittliche Antikommunistin erwies sie sich zuletzt in ihrem Buch" Freiheit, du bist wieder mein"( 78), in dem sie von ihrem Weg in eine lange entbehrte Freiheit nach 1945 erzählt, begleitet von unzähligen Enttäuschungen, Vorwürfen und Mißtrauen, aber auch von der Begegnung mit alten und neuen Freunden.
Bei zwei Filmen wirkte sie als Drehbuchautorin mit. Verfilmt wurden fürs Zweite Deutsche Fernsehen Episoden aus" Als Gefangene bei Stalin und Hitler" und als Rückblick und Mahnung der Spielfilm über Leben und Wirken des Anarcho- Kommunisten" Max Hölz ", der Anfang der zwanziger Jahre die Bevölkerung des sächsischen Vogtlandes terrorisierte.
Veröffentlichungen:" Als Gefangene bei Stalin und Hitler"( 48, 85; Autobiograpie)," Von Potsdam nach Moskau"( 57, 85; Autobiographie)," Kafkas Freundin Milena"( 64, 86)," Kriegsschauplätze der Weltrevolution"( 68)," Der kommunistische Untergrund"( 70)," Die erloschene Flamme"( 76)," Freiheit, du bist wieder mein!"( 78). Dazu kamen zahlreiche kleinere Beiträge und Artikel. Drehbücher( Mitarbeit):" Als Gefangene bei Stalin und Hitler"( ZDF), " Max Hölz ".
Auszeichnungen: Für ihre publizistisches Lebenswerk erhielt sie 1977 den mit 10.000 DM dotierten" Freiheitspreis des Freien Deutschen Autorenver
2 Bu- ME K 003439-8 Munzinger- Archiv/ Internat. Biograph. Archiv 50-51/ 89