Die Stadt Dachau

Vor den nordwestlichen Toren Münchens , durch Heide"und Moor von

der Hauptstadt getrennt, liegt fruchtbares Bauernland und jenes sumpfig- lehmige Erdreich, aus dem sich das hügelige Gebiet um Dachau erhebt, daher auch wohl sein Name. Urkundlich erscheint er zuerst gelegentlich einer Schenkung an die Freisinger Domkirche, 805, als Dahauua und bedeutet Lehm= Au(althochdeutsch daha= Lehm). Nach den Stürmen der Völker- wenderung ließen sich die von Baja(= Böhmen ) gekommenen Baiwaren im Lande nieder. Christen geworden, hörten sie mit ihren heidnischen Bestat-

tungsgebräuchen auf. Schriftkundige Mönche verfaßten die ersten Urkunden

um 750 nach Christus und damit wertvolle Quellen für die Erkenntnis der Zustände frühmittelalterlicher Zeit. Die Heimsuchung des Landes durch ie Ungarn förderte das Rittertum, das sich in den- folgenden Jahrhunderten kräftig entwickelte. Wir lernen die ältesten, nach ihrem Wohnsitz benannten

bayrischen Adelsgeschlechter und ihre Burgen kennen. Auf schützenden Höhen. j

über der Amper bei Dachau erbauten sich die Grafen von Scheyern -Wittels- bach im elften Jahrhundert eine Burg. Der Ort zu ihren Füßen erhielt

des Innern, eines Meist

fand. Unter

später Marktrecht. Er gewann bald an Bedeutung durch seine Lage an der I

Straße München-Augsburg. Die Wittelsbacher , seit 1180 Herzöge von Bayern , seit 1182 Erben von Burg und Grafschaft Dachau , hatten begreifliche Gründe, den Straßenverkehr über Dachau zu leiten.

Wohl damals erst wurde dasDachauer M o o s überbrückt. Die Eigenart

des Bodens mit Kalkgeröll und Sand läßt kein Grundwasser durch. Es

drängte von alters her durch die dünne Kieslage nach oben, ließ Wasser- pflanzen und Moose üppig wuchern, bis daraus das heutige Moor geworden ist, im VolksmundeDachauer Moos genannt. Wie schön diese: weite, große Landschaft einst gewesen, weiß z. B. liebevoll und anschaulich der fein- sinnige Kunsthistoriker Artur Rümann zu schildern.

Burg und: Ort wurden im Laufe der folgenden Jahrhunderte öfter in kriegerische Verwicklungen mit einbezogen. Über die innere Entwicklung des Marktes Dachau fließen erst seit dem 15. Jahrhundert die Quellen reichlicher. Die früheren Urkunden gingen durch einen Brand des alten Rathauses(1403) verloren. In die letzten Tage des Dreißigjährigen Krieges fällt die berühmte

Schlacht bei Dachau im Jahre 1648. An Stelle der alten Burg wurde um das Jahr 1555 das Dachauer Schloß im Renaissancestil errichtet, das auf freier

Warte weit hinausblickt ins Land. Gegenwärtig ist nur noch der westliche Flügel vorhanden, ein Bruchteil der alten Herrlichkeit mit ehedem über hundert Wohnräumen. Der Platz vor.dem Schloß gewährt eine prachtvolle Aussicht bis zu den Alpen hin. Noch freier ist der Blick. vom Hofgarten aus.

DieSt.-Jakob-Pfarrkirchein Dachau, ein beachtenswertes Bau- werk der deutschen Spätrenaissance, stammt in ihrem Grundstock aus dem

Jahre 1624, wurde fünf Jahre später eingeweiht und blieb, den Stürmen der

Zeit trotzend, außen und innen gut erhalten. Drei gleich hohe Schiffe ver- einigen sich zu einer sogenannten Hallenkirche, die unter Denkmalsschutz

steht. Dem Erweiterungsbau von 1925 folgte eine durchgreifende Erneuerung

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