Auf der Praca Rocio in Lissabon ist das Steinpflaster mit Mosaiken versehen, die sonderbare Schlangenlinien enthalten. Ich entsinne mich, wie ich unter dem tiefblauen, gläsernen Himmel dort an dem herausgestellten Tisch einer Cafeteria saß, meine Pfeife rauchend, und von die­sen eigentümlichen Linien nicht wegsehen konnte. Ich hatte das Gefühl, auf dem ganzen riesigen Platz rolle sich ein Riesengenist von glänzend- trägen Schlangen durchei­nander, auf die durch den blauen Glassturz des iberischen Himmels tausend neugierige Augen niederblickten. Die kleinen, harten Männer Lissabons wateten träge hindurch, ich aber empfand eine furchtbare Beklemmung und fürch­tete, diese durcheinanderwimmelnden Untiere könnten sich nach einer Richtung in Bewegung setzen. Ich ging eilig davon.

haus und dann das

sangen zu

von den F haus beg

brunst d

teten.

Dann

dunkel

Am letzten Tag erfuhr ich, daß einer gestorben war. Sie hatten ihn gleich neben der großen Müllgrube ver­scharrt. Ich ließ ihn herausnehmen, in der Tischlerei einen Sarg bauen und ihm ein Grab ausheben, das in einem abseits gelegenen, schönen Winkel des Hofes lag. Dann schrieben wir einen Spruch und ließen ihn auf eine schöne Holztafel eingraben, wie man es draußen nicht besser hätte machen können. Darauf stand, daß hier das letzte Luckauer Opfer der Nazijustiz ruhte.

Wir begruben ihn feierlich. Tausend Männer umstanden das Grab, als wir vom Komitee über den Tod im Zucht­

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