Das Winky- Dinner fand im Grillroom statt, ich habe nie so pompös gegessen. Schließlich brachte ein Aufmarsch sämtlicher Stewards bei verdunkeltem Saal lauter von in­nen erleuchtete Eisbomben herein. Als Abschluß wurden Kinderpistolen mit Wattekugeln serviert. Und nun bot sich folgendes Bild: die seriösen Smokingherren und die Damen im Abendkleid begannen sich mit Wattekugeln zu beschießen. Man war satt von den erlesensten Gerichten, trank die teuersten Getränke, es spielte eine herrliche spanische Tangokapelle, es gab schöne Frauen, mächtige Männer, die umgeben waren von Kristall, von Lichtflu­ten, von Silber, von Seidengobelins, kurz, sie wurden ge­mütlich. Und die Gemütlichkeit bestand im Schießen mit Wattekugeln, die bald hin und herflogen. Diese Gemüt­lichkeit fand in einer kalten Regennacht mitten auf dem Atlantik statt. Die Gentlemen zielten natürlich auf den Ausschnitt der Frauen, was diese mit Quietschen quittier­ten, worauf sich die Gentlemen am Tisch verneigten. Oh, sie wußten sich zu benehmen. Sie waren alle großartig. Erster- Klasse- Passagiere, die das ganze Schiff umdienerte und liebkoste. Ich wußte, daß zu unseren strahlend er­leuchteten Fenstern jetzt manche Augen aus dem Zwi­schendeck finster hinaufsahen, ich hatte selber einst so hinaufgesehen und die Musikfetzen im Atlantikwind ge­hört, vergiß es nicht. Ich suchte mir ein hübsches, blon­des Mädchen aus und traf es an den Hals. Auf diese Art machte ich die Bekanntschaft von E., einer veritablen Mil­lionärstochter, die wild war, einen deutschen Schriftstel­ler kennen zu lernen und mich nicht mehr verließ. Sie

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