Kleinere Vergehen würden zumeist mit Prügel ge- ahndet. Der Missetäter erhalte dabei bis zu zwanzig Schläge mit einer Peitsche aus Flußpferdehaut. Folter durch Schläge bis zum Geständnis gebe es nur für Sklaven, da diese angeblich schlecht und lügenhaft
seien,
Außer Mohammed sind noch zwei Schwarze im Lager. Charly stammt aus dem Kongo, spricht flüssig eng- lisch, flämisch und deutsch , und Robert, ein kluger, weitgereister Steward aus den Vereinsstaaten. Sie halten zusammen durch dick und dünn. Charly kom- mentiert jede Roheit und Brutalität unserer Block- führer mit dem Satz:„Wir Wilden sind doch bessere
Menschen.”
25. Juli 1942
WIEDER EINMAL HINRICHTUNGSTAG!
Nach dem etwas vorzeitiger angesetzten Samstag- abendappell werden fünf russische Kriegsgefangene unter den Galgen geführt. Sie haben vor einigen Tagen wegen schlechten Essens und brutaler Behand- lung die Arbeit verweigert.„Meuterei” nennt der Lagerkommandant das und will ein Exempel statuieren. Um die sechste Abendstunde wird der erste gehängt. Alle Viertelstunde der nächste. Die ersten vier gehen ruhig und wortlos in den Tod, der für sie Erlösung
aus Qual und Hunger bedeutet. Sie sin d ohne Hoffnung.
und stirbt mit
d doch müde,
zerfallen, ausgebrannt, wurzellos un Der fünfte beschimpft seine Henker einem Heilruf auf Stalin und die Rote Armee .
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