31. Dezember 1941

IN DEN BARACKEN 11, 12, 35 und 36 hat man über zweitausend russische Kriegsgefangene eingepfercht. Ihre Lage ist trostlos. Kein Stroh, keine Decken, keine Feuerung, mangelhafte Verpflegung!

Deutsche kriminelle Häftlinge führen die Aufsicht, prügeln und bestehlen die Russen nicht schlechter als die SS. Die Sterblichkeit ist entsetzlich groß. Jeden Morgen liegen an die zwanzig bis dreißig Leichen nackt vor den Baracken. Zugänge sind zu ihrem Ab­transport zum Krematorium kommandiert. Je zwei Leichen werden in eine schwarze Holzkiste einge­sargt.

Das Krematorium arbeitet seit September mit ver­stärkter Besatzung. Es herrscht dort Hochbetrieb von früh bis spät. Zu den Leichen aus den Baracken der Russen kommen die Todesfälle aus dem Lager. Seit November herrscht der gefürchtete Flecktyphus. Dazu Dysenterie. Einige hundert Opfer sind schon zu be­klagen. Die Außenkommandos rücken wegen Quaran­täne seit Wochen nicht mehr aus.

Das Lager ist überfüllt. Trotzdem schickt Berlin all­wöchentlich neue Opfer in den Rachen des Moloch Sachsenhausen.

Hans Raßmann, ein Bibelforscher, wurde der Straf­kompanie zugeteilt. Wegen Befehlsverweigerung. Er hat sich geweigert, angeschossene, noch lebende russische Gefangene im Krematorium verbrennen zu helfen.

Man munkelt, daß seit September mehrere tausend Russen, in der Mehrzahl politische Kommissare der Roten Armee, kommunistische Parteimitglieder und

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