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Dreimal täglich, Morgens, mittags und abends. Kaum geht ein Appell ohne Zwischenfälle vorüber. Vor uns auf dem Platz stehen die beiden Judenblocks 38 und 39. Ständig umstreichen einige Blockführer die furchtzitternden Söhne Israels wie Schäferhunde die Hürde. Der geringfügigste Anlaß Sprechen, Wenden des Kopfes, ein fehlender Knopf, Zögern oder Stottern beim Abzählen reicht hin, der schlechten Laune eines SS - Schergen als Ableiter zu dienen. Heute erwischt es Steiner, einen Berliner Juden. Eine neugierige Kopfwendung, schon wird er herausgefischt, Kinnhaken rechts und links. Dem zu Boden Gesackten werden noch einige kräftige Tritte in die Nierengegend verpaẞt. Steiner kommt nicht mehr hoch, liegt während des Appells auf dem gefrorenen Boden. Später wird er ins Revier V abgeschleppt. Nierenblutung. Er ist noch mit dem Leben davongekommen. In vielen Fällen enden solche Späße tötlich. Was liegt schon daran. Zwei- bis dreimal pro Woche kommt Zufuhr von draußen. Die Judenschweine" müssen doch ausgerottet werden, mit Stumpf und Stiel, nach dem Rezept Julius Streichers!
Ist die langweilige und ermüdende Zählerei mit dem damit verbundenen Firlefanz vorbei, befiehlt die rostige Stimme des Eisernen": ,, Arbeitskommandos antreten!"
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Es hebt ein hastiges Gelaufe und Geschiebe an. Ein toller Betrieb! Zehntausend Mann müssen in wenigen Minuten preußisch ausgerichtet in Reih und Glied in ihren Arbeitskolonnen stehen. Auf der Lagerstraße lauern die Blockführer und betreiben ihre traditionelle ,, Morgengymnastik", d. h. sie treten wild nach allen
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