bleibt uns eine Hoffnung. Eine starke Hoffnung wurde uns gestern gegeben ‚durch den Brief eines Mannes, der nicht hier sein konnte, weil ihn ebensolche dringenden Pflichten nach Zeitz riefen. Es war der Brief des Präsidenten der ‘Volksbildung in der sowjetischen Besatzungszone, Herrn Wandel.
Nehmen Sie dafür meine Zusicherung entgegen, daf; wir kein Mittel außer acht lassen werden, um anstelle des Heldenbildes zerstörender Krieger in reaktionären und völkermordenden Kriegen, das Vorbild des Kämpfers für “ Freiheit und Frieden, für Menschlichkeit und sozialen Fortschritt, für die Lebensrechte des einfachen Volkes zu setzen. Das Heldenbild des friedlichen Aufbaues in einer besseren sozialen Ordnung. Das. Bild, für das uns zehn- tausende aus ihren Reihen in Vergangenheit und Gegenwart so vorbildliches Beispiel liefern. a
Wir haben die Verpflichtung, das Werk der Volksbildung in allen Teilen und Gebieten zu sfärken und zu kräftigen.
Ich freue mich, hier aussprechen zu können, daf; meine speziellen Berufs- kollegen, die VVN -Lehrer, jetzt drauf und dran sind, die Aktivierung der Lehrerschaft zu betreiben. Wir haben die erste VVN -Lehrerkonferenz in Berlin gehabt. Es werden andere folgen. Und ich weiß, daf in meinem Hei- matland Sachsen die Landes-VVN in Verbindung mit dem Volksbildungs- ministerium, von Lehrerverein zu Lehrerverein, die Ideen unserer Wider- standsbewegung in die Seele der Kinder hineinzupflanzen.
Aber, und das ist das letzte, was ich sagen möchte, das ist ein Volks- bildungspräsident. Wir sind nur eine Zone. Und ich möchte mit dem Wunsche schließen, dal wir bald ein Echo aus den anderen Zonen bekommen.
Es ist erst wenige Wochen her, daf die erste deutsche Kultusminister- Konferenz stattgefunden hat. An der die Volksbildungsminister der russischen Zone teilgenommen haben. Wir haben unter unseren Volksbildungsministern eine Anzahl Kameraden. Stellen Sie sich vor, wenn eine deutsche Unterrichts- minister-Konferenz sich mit den Problemen befaßt, mit denen wir uns be- fassen müssen. Wenn wir.nicht die Jugend haben, dann war unser Kampf vergebens. Ich habe aber mit verschiedenen Kameraden aus anderen Zonen gesprochen, die auf dem Gebiet der Volksbildung arbeiten und ich glaube, dab wir ein Echo bekommen werden und daß wir übers Jahr das Ergebnis dieses Echos hören, das ist mein Wunsch.
Liebe Kameradinnen und liebe Kameraden! Ich bringe Euch die herz- lichsten Grüße der Frauenwiderstandsbewegung aus den westlichen Ge- bieten, der Frauen, die sich gleich nach ihrer Befreiung mitten in den Kampf eingeschaltet haben. Wir Frauen aus dem Westen haben einen schweren Stand. Wir kämpfen heute noch verzweifelt um unsere Gleichberechtigung.
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