Mein häßlicher Verdacht reut mich, denn dies steht fest: mit Franz steht und fällt die Organisation.

Er war in Berlin beim Zentralkomitee gewesen. Wäh­rend seiner Abwesenheit war ich am 7. September verhaftet worden, aber nach acht Tagen wieder auf freien Fuß gekommen. Seit dieser Zeit hatte ich Franz nicht mehr gesehen. Er selbst war inzwischen von Berlin zurück­gekommen und hatte ein Zimmer bezogen, das ich ihm durch Freunde besorgt hatte. Wo sich dies Zimmer befand, wußte ich aber selbst nicht.

Wie war Franz in das Zimmer gekommen? Wer hatte Franz nach Berlin geschleust? Wer hatte ihn in Düssel­ dorf wieder in Empfang genommen? Wo war die Düssel­ dorfer Brief- und Kurier- Anlaufstelle? Wer in Düsseldorf kannte die Adresse des Zentralkomitees in Berlin ?

Nur Franz und ich konnten diese Fragen beantworten. Und das bezweckte unsere Gegenüberstellung. Sie ging unter gewissen Zeremonien vor sich: Max Brosig, der Gewaltige der Düsseldorfer Gestapo , war persönlich zu­gegen.

Es ziemt sich, ein paar Worte über diesen geheimnis­vollen Mann einzuflechten, den in Düsseldorf jedes Ar­beiterkind kannte und verfluchte.

Ehemals Holzarbeiter und Betriebsfunktionär in einer Waggonfabrik, war er in die Politische Polizei

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zur Wei­marer Zeit Ia genannt delegiert worden. Dort war er Jahre hindurch tätig und Spezialist für die Bekämpfung der Kommunistischen Partei. Jahrelang vor 1933 kämpfte er bereits gegen den Roten Frontkämpferbund und gegen den ,, Oktober"*).

Der Umschwung 1933 bringt Max Brosig in einen Eng­paß. Die beiden großen Rivalen, SA - Standartenführer Lohbeck und SS- Gruppenführer Weitzel, liefern sich

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*) Illegale Zeitschrift über Strategie

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