Eine Ohrfeige für die Denunziantin

Am Nachmittag sollte ich Besuch von meiner Frau haben. Es wurde drei, vier, fünf Uhr, meine Frau kam nicht. Erregt ging ich in der Zelle auf und ab. Das Abendessen wurde verteilt. Ich rührte nichts an. Ich fand keine Er­klärung und mußte das Schlimmste befürchten: eine Verhaftung meiner Frau. Bei ihrem renitenten Wesen mußte eine solche Zwangsmaßnahme zu einer Katastrophe führen. Das Entsetzen kroch wie lähmendes Blei durch meine Glieder. Ich ließ mich auf den Hocker nieder und stützte den Kopf mit den Fäusten. Gräßliche Bilder stiegen vor mir auf. Meine aufgewühlte Phantasie malte sie immer entsetzlicher. Schließlich hielt ich es nicht mehr aus. Ich klingelte.

Der Beamte kam und erklärte mir auf meine Fragen, daß er soeben ab­gelöst habe und nicht unterrichtet sei.

Die Ungewißheit blieb. Während einer ganzen langen Nacht. Ich kletterte zum Fenster empor, schrie den Namen meiner Frau in die dunkle, sternen­lose Nacht hinaus. Nichts rührte sich, keine Antwort kam. Ich schrie ihn immer wieder in der Hoffnung, daß sie ihn im Frauenbau hören würde. Nichts, und immer wieder nichts...

Die Dunkelheit draußen war wie ein Abbild meiner Stimmung und meines Schicksals. Es gähnte mich schwarz und mitleidlos an. Schaudernd schloß ich das Fenster.

Am nächsten Morgen ging ich nicht zum Spaziergang. Ich kletterte wie­der zum Fenster empor und sah in den Frauenhof hinab, Vermummte Ge­stalten, alle ein wenig gebückt, mit gesenktem Kopf, im Gleichschritt des üblichen Spazierganges. Aber eine ging in dem kleinen inneren Kreis ganz für sich, langsam, aufrecht und stolz. Das war sie... wahrhaftig, das war sie. Es war keine Täuschung. An ihrem Gang und dem tiefen blonden Nackenknoten erkannte ich sie.

Einen Augenblick lang wurde es schwarz vor meinen Augen. Ich klam­merte mich an die Gitterstäbe, um Halt zu bekommen. Ein namenloses Entsetzen sprang mich an, saß mir in der Brust wie eine Substanz, konnte sich nicht befreien, wütete in mir und schlug verzweifelt gegen die Wände seines Kerkers, wie ich sinnlos mit den Fäusten an die Gitterstäbe schlug. Nun war alles aus... Auch sie verhaftet..

Der einzige Trost, der mich noch aufrecht gehalten hatte, war, daß sie frei war. Was hatte sie gesagt? Wie lange würde sie hier bleiben müssen? Wie trug sie es? Ihrer Haltung nach trotzig und stolz; aber wie lange? Himmel, wie lange?

Als der Spaziergang vorüber war, klingelte ich wieder.

Ich erfuhr; daß meine Frau der Denunziantin eine kräftige Ohrfeige verabreicht hatte und dafür im Schnellverfahren zu vierzehn Tagen Ge­fängnis verurteilt worden war.

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