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Plötzlich ist es, als ob das Haus springe. Geblendet Ungeheure Helle erfüllt den Keller. schließen sich die Augen. Eine Sprengbombe hat die gegenüberliegende Wand des Gebäudes bis zum Keller herunter fortgerissen. Der Keller ist offen, Frauen stürzen, laufen zum Ausgang.

Ich aber stehe an meine Mauer gepreßt und über­lege: Es wird ein Bombenteppich geworfen, es ist gefährlich, jetzt ins Freie zu gehen. Hierbleiben ist besser. Decke und Wand schützen ein wenig. Es ist noch nicht zu heiß hier und fast gar kein Qualm.

Im nächsten Augenblick schließen sich die Augen vor Licht, vor Lärm, vor Chaos, vor Entsetzen. Erneut hat eine Bombe das Gebäude getroffen. Die gegenüberliegende Seite ist jetzt vollkommen aufgerissen.

Ich stehe an die Wand gepreßt und überlege. Nur wenige Leute sind noch im Keller: Wo mögen die anderen sein?

Die

Plötzlich bin ich entschlossen. Ich laufe. Kellertreppe ist ganz. Es liegt nicht einmal Schutt auf ihr. Die fünf Stockwerke hohe Mauer ist ver­schwunden, spurlos verschwunden. Ich steige die Kellertreppe hinauf, ganz einfach. Ich steige über Menschen, die regungslos, ohne sichtbare Ver­letzungen dort liegen.

Drohend hängen brennende Balken, brennendes Mauerwerk über mir. Es brennt in grünen Flammen. Man muß sich beeilen. Ich bin auf dem Hof, ich gehe zur Straße. Von der Straße trennte uns bis­her eine hohe Mauer. Auch diese Mauer ist nicht mehr da. Auch hier liegt kein Schutt. Der Weg ist sauber, wie gefegt. Ich gehe heraus, dann rechts die Straße herunter bis zu einer freien Stelle. Dort warte ich. Ob noch andere Häftlinge kommen? Zwei SS - Wachleute stehen neben mir. Einer zeigt mich dem anderen: ,, Das ist auch eine."