so herrlicher Weg ins Verderben führen?" fragte er. Kaum hatte er die Frage gestellt, so waren wir da.
Durch tiefe Pfützen, mit nassen Füßen und Hosen, kamen wir ins Lager. Zum ersten Male sahen wir jenen Appellplatz, auf dem wir Tag für Tag so viele Stunden stehen sollten. Wir mußten gezählt werden, und das war, wie wir bereits wußten, eine schwierige Aufgabe. In den Güterwagen, mit denen wir gereist waren, hatten wir zu 80 oder 100 zusammengepfercht 30 Stunden lang gestanden. Dann waren wir 6 Kilometer marschiert. Und nun standen wir wieder. Allmählich bedeckte sich der Himmel, es gab Schnee und Regen- aber wir standen wie vorher. Ich schaute mich um nach den besonderen Einrichtungen für Kranke. Aber ich sah nur Schmutz, Wasser, Schutt und dunkle, elende, teilweise zerfallene Baracken.
Schließlich durften wir die Baracken betreten. Sie waren innen nicht anders als außen. Es gab keine Betten, keine Stühle, keine Bänke und kein Licht. Die Fenster waren zerbrochen, und es gab weder Strohsäcke noch Stroh zum Liegen. Da war nur der schmierige Fußboden, und der Regen kam durch das Dach. Man sagte uns, daß wir die nächsten zwei bis drei Tage nichts zu essen bekommen würden, weil die Küchen für die Neuankömmlinge nicht ausreichten.
Wir schliefen, wie Heringe aneinandergepreßt, auf dem Fußboden. Es gab keinen Platz, sich umzudrehen oder auszustrecken. Mitten in der Nacht erwachte ich von einem scharfen Schmerz in der Magengegend. Jemand hatte mir, auf den Bauch getreten. Wasser tropfte von der Decke, und einige wollten sich einen anderen Platz suchen. Sie beschlossen, sich in einen engen Gang neben dem Schlafraum zu legen, aber auch dort wurden sie naẞ, denn der Wind peitschte den Regen durch die Fenster. Und alle diese Menschen waren entweder krank, oder sie hatten sich kaum von schweren Krankheiten erholt.
Am nächsten Morgen begannen einige Männer die Neuankömmlinge zu registrieren. Im allgemeinen zogen wir es vor, nach Nationalitäten zusammenzuleben. Die Russen und Polen , die die große Mehrheit bildeten, hatten eigene Räume. Andererseits krochen Deutsche, Norweger , Holländer und Franzosen scheu und argwöhnisch zusammen. Es war eine merkwürdige
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