Genossen Richter, jetzt wissen und erkennen nicht nur wir Bürger der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, nicht nur unsere ausländischen Freunde, sondern auch die Klugen unter den Feinden an, daß.die Bedingungen unserer sozialistischen Gesellschaft für die allseitige Entwicklung der physischen und geistigen Kräfte, der Fähigkeiten und Begabungen der Menschen günstig sind.

Genossen Richter, nehmen Sie Hunderte, ja Tausende der heutigen Sowjetmenschen, welche sich auf den ver­schiedensten Gebieten der Wissenschaft, der Kunst, der Technik, des Militärwesens und des Sports hervortun. Nehmen Sie diejenigen unter ihnen, die nach der Oktober­revolution geboren wurden, diejenigen, die aus dem Volke stammen, und fragen Sie sich: Was sind sie geworden? Wie entwickelte sich ihr Leben unter den Bedingungen des Sowjetlandes? Wir sehen, daß Millionen von Menschen, die der Zarismus unterdrückte, würgte, die Möglichkeit erhiel­ten, sich aufzurichten, ihre Schultern zu recken, die ihnen innewohnenden schöpferischen Begabungen zu entfalten und unter den veränderten gesellschaftlichen Verhältnissen die tiefverborgenen großen geistigen Kräfte, über die sie verfügten, zu entwickeln. Ehemalige Arbeiter, Hirten, Leute aus dem Volke sind heute hervorragende Gelehrte, Kunstschaffende, Staatsmänner, und all dieses verdanken sie den veränderten gesellschaftlichen Verhältnissen und den durch sie hervorgerufenen Bedingungen der Menschen­erziehung und Bildung.

Gestatten Sie mir noch, Genossen Richter, von dem im allgemeinen dargelegten Gedanken ausgehend, eine logische, detaillierte Schlußfolgerung in bezug auf meine Mandanten Körner, Baumkötter, Sorge und Schubert zu ziehen.

Erlauben Sie mir auf Grund des in den Akten vorhan­denen Tatsachenmaterials, das im Laufe der Gerichtsver­handlung überprüft worden ist, unmittelbar zu der Dar­legung einer Art Geschichte des» Lebensweges«, der Person und Taten eines jeden meiner Mandanten, im einzelnen charakterisiert, überzugehen.

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Ich beginne mit Körner. Der Angeklagte Körner, Michael,