quälen, sperrte zu seinem» Vergnügen« Hunderte von Men­schen so lange in kleine Toiletten, bis Dutzende erstickt waren, ließ zum Spaß« erbarmungslos Häftlinge» absaufen und schikanierte viele so lange, bis ihr Lebenswille gebrochen war und sie den freiwilligen Tod vorzogen. Knittlers Baracke war als» Selbstmordblock« berüchtigt. Nicht von ungefähr gehört Knittler zur Schar der Unholde, die die sogenannte>> Russenaktion« durchführte, 18000 sowjetische Kriegsgefangene feige meuchelte und dafür Auszeichnung, Beförderung und Erholungsurlaub in Sorrent erhielt. Staatsanwalt: Wer exekutierte die sowjetischen Kriegs­gefangenen?

Knittler: Ich selbst war dabei. Staatsanwalt: Bei wie vielen?

Knittler: Bei 2500.

Staatsanwalt: Welchen Posten hatten Sie damals im Lager inne?

Knittler: Ich war Blockführer für die Kriegsgefangenen. Staatsanwalt: Wie trafen die Häftlinge im Lager ein? Knittler: Äußerst erschöpft.

Staatsanwalt: Haben Sie selbst gesehen, daß Kriegs­gefangene so erschöpft waren, daß sie nicht mehr gehen konnten und von den anderen ins Lager getragen werden mußten?

Knittler: Jawohl, solche Fälle kamen vor.

Staatsanwalt: Mußten Sie als Blockführer des Blocks, der für die russischen Kriegsgefangenen vorgesehen war, fest­stellen, daß bei den Transporten immer welche fehlten? Knittler: Es fehlten durchschnittlich 30 bis 40 Mann. Staatsanwalt: Aus Ihren Aussagen in der Voruntersuchung ist zu ersehen, daß diese Fehlenden auf dem Transport ver­hungert waren. Stimmt das?

Knittler: Sie waren während des Transports verstorben. Staatsanwalt: Was geschah mit den Gefangenen im

Lager?

Knittler: Sie wurden in die Baracken eingeschlossen. Staatsanwalt: Konnten sie nicht herausgehen?

Knittler: Nein.

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