Brennscheidt: Genaue Auskunft kann ich darüber nicht geben, aber meines Erachtens täglich bis zu 20 Personen.

Staatsanwalt: Wie viele brachen täglich ohnmächtig zu- sammen?

Brennscheidt: Das weiß ich auch nicht genau.

Staatsanwalt: Aber brachen nicht täglich welche zusam- men, und waren es nicht viele?

Brennscheidt: Ja, das kam schon oft vor.

Staatsanwalt: Haben Sie auf einen Polen namens Bogdan einen Schäferhund gehetzt?

Brennscheidt: Das habe ich getan.

Staatsanwalt: Und weshalb hetzten Sie den Hund auf ihn?

Brennscheidt: Es war nur ein Spaß von meiner Seite aus!

Staatsanwalt: Ein schöner Spaß! Hetzten andere auch Hunde auf die Leute?

Brennscheidt: Jawohl, hetzten auch.

Staatsanwalt: Auch zum Spaß?-

Brennscheidt: Das weiß ich nicht.

Staatsanwalt: Warum kamen Sie auf eine so unmensch- liche Idee, Hunde auf Menschen zu hetzen?

Brennscheidt: Weil es mir im Lager so vorgemacht wurde.

Staatsanwalt: Von wem?

Brennscheidt: Von den SS-Leuten.

Staatsanwalt: Sagen Sie konkret von welchen Leuten, die hier auf der Anklagebank sitzen!

Brennscheidt: Alle. Die ganze SS tat das.

Staatsanwalt: Ausnahmslos?

Brennscheidt: Ausnahmslos!

Der Staatsanwalt fragt aufs Geratewohl den nächst- besten Angeklagten.

Staatsanwalt(zu Sorge): Angeklagter Sorge, haben Sie auch Hunde auf Menschen gehetzt?

Sorge: Jawohl, ich habe Hunde auf Leute gehetzt!

Sorge, Gustav. Den dramatischsten und sensatio- nellsten Höhepunkt erreichten die Angeklagtenvernehmun- ‚gen am Spätabend des dritten Verhandlungstages. Es war

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