Fresemann, Heinrich. Eines der Zweiglager von Sachsenhausen, in denen Tausende und aber Tausende von Häftlingen im Interesse des Monopolkapitalismus, zum Nutzen nimmersatter Profitjäger, bis zum Weißbluten ausgebeutet wurden, war das sogenannte» Klinkerwerk. Es stand unter dem Befehl des seinerzeitigen SS - Obersturmführers Heinrich Fresemann. Fresemann ist 1914 in einem kleinen Dorf im Kreis Leer in der Nähe von Hannover geboren, besuchte die Volksschule und trat bereits mit 21 Jahren, weil mich die Uniform anzog und ich Lust und Liebe zum Soldatenberuf in mir spürte«, der SS bei.
Fresemann hat viel mehr von einem ungehobelten, linkischen Bauernjungen als von einem Offizier. Wenn er mit seinen ausdruckslosen Augen wie ein erstaunter Junge das Geschehen um sich verfolgt, läßt er seinen Mund halb geöffnet, was ihn besonders tölpelhaft und stupid erscheinen läßt.
Aber in Wirklichkeit ist dieser Mensch alles andere als tölpelhaft. Als er noch seine SS- Uniform trug, wußte er sich sehr wohl als peitschenschwingender Herrenmensch aufzuspielen, und sein Hirn erwies sich als sehr wendig und erfindungsreich zur Schaffung immer neuer Folter- und Miẞhandlungsmethoden. Gerade Fresemann war einer jener mitleidlos bestialischen Antreiber von Sachsenhausen, der lächelnd zusehen konnte, wie unschuldige Menschen, buchstäblich zu Tode gehetzt, auf ihren Arbeitsstellen zusammenbrachen.
Staatsanwalt: Wieviel Häftlinge starben täglich in Ihrem Zweiglager infolge der von Ihnen eingeführten unmenschlichen Arbeits- und Lebensbedingungen?
Fresemann: Das kann ich nicht genau sagen, weil sämtliche arbeitsunfähigen Häftlinge in das Lager Sachsenhausen
zurückkamen.
Staatsanwalt: Wieviel Häftlinge starben durchschnittlich auf ihrem Arbeitsplatz?
Fresemann: Etwa 15 Häftlinge.
Staatsanwalt: Geben Sie zu, Häftlinge mißhandelt zu
haben?
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