Unerhört ist die Reihe verbrecherischer Experimente, die dieser» Arzt«» auf Befehl an Frauen, Kindern, sowjetischen Kriegsgefangenen und anderen durchführte. Er muß davon berichten, wie an 10 Kindern im Alter von 12 bis 17 Jahren, die besonders zu diesem Zweck von Auschwitz nach Sachsenhausen gebracht worden waren, die epidemische Gelbsucht ausprobiert wurde.
Staatsanwalt: An der Durchführung welcher Experimente waren Sie noch beteiligt?
Baumkötter: An Experimenten mit Phosphor.
Staatsanwalt: Waren diese Experimente für die Häftlinge gesundheitsschädlich?
Baumkötter: Nein, sie waren nicht gesundheitsschädlich. Staatsanwalt: Womit wurden bei diesen Experimenten die Körper der Häftlinge bearbeitet?
Baumkötter: Mit einer flüssigen Phosphorverbindung. Staatsanwalt: Haben Sie jemals an Ihrem eigenen Körper solche Experimente durchgeführt?
Baumkötter: Jawohl, zu gleicher Zeit.
Staatsanwalt: Zu gleicher Zeit? Und freiwillig?
Baumkötter: Nein, das nicht. Durch eine kleine Unachtsamkeit meinerseits kamen einige Tropfen auf die Haut meiner Hand.
Staatsanwalt: Und war das schmerzhaft für Sie?
Baumkötter( mit besonderem Nachdruck): Das kann man wohl sagen!
Staatsanwalt: Und warum war es für Sie schmerzhaft und für die Häftlinge nicht?...
Besonders gefürchtet waren die in Sachsenhausen durchgeführten Experimente zur Erforschung der Phlegmone. Staatsanwalt: Baumkötter, ist Ihnen bekannt, worin die Experimente mit Phlegmonen bestanden?
Baumkötter:... es wurden Schnitte in die Oberschenkel der dazu bestimmten Häftlinge gemacht, und diese Schnitte wurden mit alten Lumpen und verschmutztem Stroh ausgestopft. Das hatte die beabsichtigte Sepsis zur Folge, an der ein großer Teil der Menschen starb.
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