Staatsanwalt: Wie lange wurden Häftlinge so aufgehängt? Eccarius: Gewöhnlich eine halbe Stunde. Um Geständnisse zu bekommen, bis zu zwei Stunden.
Staatsanwalt: Welche Arreststrafen gab es?
Eccarius: Normalen Arrest bis zu 28 Tagen in heller Zelle bei normaler Verpflegung. Mittelarrest bis zu 42 Tagen und nur jeden dritten Tag warmes Essen. Strengen Arrest in Dunkelzellen, bei dem sich der Häftling tagsüber weder legen noch setzen durfte.
Staatsanwalt: Gab es noch andere Mißhandlungen? Eccarius: Von der Lagerordnung waren keine befohlen. Staatsanwalt: Aber wurden nicht welche verübt?
Eccarius: Das haben die Blockführer von sich aus gemacht: die Häftlinge mit Händen und Füßen geschlagen und getreten, mit kaltem Wasser begossen, im Winter nachts mit nackten Füßen um den Zellenbau getrieben und so weiter.
Staatsanwalt: Was waren die Folgen dieser Mißhandlungen? Eccarius: Die Folgen waren natürlich, daß die Häftlinge körperlichen Schaden nahmen.
Staatsanwalt: Stimmt es, daß die Bedingungen im Zellenbau so unmenschlich waren, daß sich Häftlinge freiwillig das Leben nahmen, weil sie die Strafen nicht ertragen konnten? Eccarius: Jawohl, 20 bis 25 haben im Zellenbau Selbstmord verübt.
Eccarius wußte noch von einer ganzen Anzahl Einzelaktionen zu berichten. So schilderte er, wie zwei höhere englische Offiziere in einer Dunkelzelle an einen Betonklotz gefesselt über ein halbes Jahr lang schmachten mußten, ehe sie erschossen wurden, ferner von der besonders grausamen Behandlung Geistlicher, von denen sich insgesamt 230 im Zellenbau befanden und von denen zwei Stück, wie sich Eccarius in seiner gemeinen Art wörtlich ausdrückte, erschossen wurden.
Daß sich auch Eccarius an den Massenvernichtungen beteiligte, versteht sich von selbst.
Nur ein Beispiel dafür:
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