preußisch- militaristischen Leuteschinders, den die faschi­stische SS nicht minder gut gebrauchen konnte als die Wehrmacht .

Körner ist 1914 in Fürstenforst , einem kleinen bayrischen Dörfchen, geboren. Früh schon stieß er zum Nazismus. Mit 17 Jahren, 1931, trat er der Hitler- Jugend bei, mit 18 Jahren der Nazipartei. Er wollte um jeden Preis Soldat werden, wollte befehlen und schießen dürfen. Der Faschis­mus ließ ihm seinen Willen; er durfte befehlen, zügellos und uneingeschränkt als Allgewaltiger über unschuldige KZ­Häftlinge, und er durfte schießen, als Richter und Henker zugleich aus eigener Machtvollkommenheit. Selbst Vater von drei unmündigen Kindern, erschoß er wehrlose Fa­milienväter, unschuldige Kinder und Frauen.

Auch Körner war kein geborener Mörder; er wurde erst von der SS in dieses blutige Handwerk eingeführt und dazu angelernt. Wie dies geschah, ist bezeichnend für den maẞ­losen Zynismus, von dem die Sachsenhausener SS - Mörder ausnahmslos besessen waren. Der Vorgesetzte Körners, der zweite Lagerführer Höhn, wurde, wie bereits ausgeführt, von einem gewissen Obersturmführer Kolbe zum Er­schießen angelernt. Höhn erwies sich nicht nur als ein eif­riger Schüler, sondern ward darüber hinaus bald zum meisterlichen Lehrer. Um seinen Untergebenen Körner zum Mord anzulernen, griff sich Höhn wahllos 2 sudeten­deutsche Häftlinge, die zufällig des Weges kamen, führte sie ins Krematorium und zeigte dort Körner, wie man einen Menschen erschießt, indem er es an einem der Häftlinge vormachte und dann Körner aufforderte, es selber am anderen zu versuchen.

Über diese Episode gibt folgender Auszug aus dem Ver­nehmungsprotokoll Körners Auskunft.

Staatsanwalt( zu Körner): Wer hat Ihnen gezeigt, wie man Menschen erschießt?

Körner: Das hat mir Höhn gezeigt.

Staatsanwalt( zu Höhn): Angeklagter Höhn, erst haben Sie durch Kolbe gelernt, wie man Menschen erschießt, und dann haben Sie es anderen gelehrt?

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