haftet worden waren. Später, seit den Jahren 1938 und 1939, belief sich ihre Zahl bereits auf 500 Mann. Für uns bestanden bedeutend schlechtere Bedingungen als für die anderen Häftlinge, die im Lager gefangen saßen. In der Zeit von 1938 bis 1942 starben von den Häftlingen, die wegen ihrer religiösen Anschauung inhaftiert waren, in den Baracken mehr als 200 Mann....( Band VII, Seite 120 und 121.)
Die im Lager Sachsenhausen inhaftierten Geistlichen wurden mit Transporten nach anderen Lagern gebracht, um dort später getötet zu werden, was durch die Namensliste der 527 katholischen Geistlichen bewiesen wird, die am 13. Dezember 1940 zu dem genannten Zweck in das Lager Dachau geschickt wurden.( Siehe Namenslisten, Band X, Seite 263-274.)
Die SS - Leute verspotteten die verhafteten Sektierer, die sich ebenfalls im Lager Sachsenhausen befanden. Dieser Umstand wurde durch die Aussagen des Zeugen Otto Gede bestätigt. Er erklärte:
Im Herbst 1938 arbeitete ich als Maurer beim Bau eines Sägewerkes. Dort waren auch Sträflinge, die Sektierer waren, eingesetzt. Eines Tages kamen Sorge und der Blockführer Bugdalla zur Arbeitsstelle und befahlen einer Gruppe von Häftlingen, eine Grube von Menschenhöhe zu graben. Als die Grube fertig war, stellten Sorge und Bugdalla einen Bibelforscher namens Bachuba hinein und schütteten ihn bis zum Hals mit Erde zu. Dann, als über der Erde nur noch der Kopf von Bachuba zu sehen war, spotteten Sorge und Bugdalla über ihn und begannen lachend, ihm auf den Kopf und ins Gesicht ihre Notdurft zu verrichten. Danach blieb Bachuba noch etwa eine Stunde in der Grube begraben. Als er ausgegraben und an die Oberfläche geholt wurde, war er noch am Leben, aber er konnte sich nicht auf den Beinen halten.( Band VII, Seite 217.)
Ohne seine Teilnahme an diesen Verbrechen zu leugnen, sagte der Angeklagte Sorge aus:
Ich gebe zu, daß im Jahre 1938 mit meiner Beteiligung das Eingraben von Menschen in die Erde angewandt wurde. So verfuhren wir mit Sektierern. Letztere wurden, wie bekannt, ins Lager eingeliefert, weil sie wegen ihrer religiösen Überzeugung nicht im deutschen Heer dienen wollten.
Im Herbst 1938 wurde beim Waldstubbenroden auf dem Territorium des Lagers einer der Sektierer auf meinen persönlichen Befehl in die Erde eingegraben.( Band III, Seite 147.)
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