Weisung, daß ich mit der Tötung der im Befehl genannten Personen unbedingt SS - Führer beauftragen solle.( Band II, Seite 22 und 23.)
Im Lager Sachsenhausen wurden nicht nur politische Persönlichkeiten und Staatsmänner umgebracht, sondern auch Gelehrte. Aus einem den Akten beigefügten Originaldokument der Verwaltung der Geheimen Staatspolizei vom 25. Juni 1943, unterschrieben von Kaltenbrunner , ist zu ersehen, daß auf Anweisung des letzteren der Wissenschaftler und Botaniker Dr. Helmut Späth , geboren 1886, wohnhaft in Berlin - Baumschulenweg, Späthstraße 80, verhaftet und in das Lager Sachsenhausen übergeführt wurde. Am 15. Februar 1945, um 18 Uhr 20 Minuten, wurde er im Krematorium des Lagers erschossen.( Band XI, Seite 227.)
Den Akten ist noch ein zweites Dokument beigefügt, unterschrieben von dem Chefarzt des Lagers Sachsenhausen, Baumkötter, in dem er, um die Spuren des begangenen Verbrechens zu verbergen, behauptet, die Ursache des Todes von Späth sei» chronischer Darmkatarrh<< gewesen.( Band XI, Seite 229.)
1944 wurde in einer der Baracken des Lagers bei politischen Häftlingen ein selbstgebauter Rundfunkempfänger gefunden. Im Zusammenhang damit traf aus Berlin eine Sonderkommission des Reichssicherheitshauptamtes ein, auf deren Vorschlag mit Billigung Himmlers 27 Häftlinge erschossen und über 200 in das Vernichtungslager>> Maut hausen geschickt wurden.
Der Angeklagte Höhn sagte im Zusammenhang mit der Hinrichtung dieser 27 politischen Häftlinge aus:
Da wir mit der Möglichkeit von Unruhen unter den Lagerinsassen rechneten, schlugen Kolbe und ich Kaindl vor, sie in ein anderes Lager zu schicken und dort zu erhängen. Kaindl stimmte jedoch nicht mit uns überein und schlug vor, zur Vermeidung von Unruhen im Lager die Erhängung in Erschießung zu verwandeln, was ich auch ausführte.( Band II, Seite 94 und 95.)
Das Lager Sachsenhausen war ein Ort der Massenvernichtung von Juden.
Wie der Zeuge Bulli Schott, ehemaliger Insasse des Lagers Sachsenhausen, aussagte, waren die jüdischen Häft
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