durchführen, die meistens an sowjetischen Kriegsgefangenen und friedlichen Sowjetbürgern vorgenommen wurden. Der Zeuge Anton Ciora sagte aus:
Während meiner Anwesenheit im Lager war ich bei 12 Erhängungen zugegen. Die meisten Erhängten waren Russen. Es wurden auch 2 Polen erhängt. Bei der Erhängung waren in der Regel der Lagerführer Höhn, Rapportführer Sorge und die Blockführer, an deren Namen ich mich nicht erinnere, zugegen.( Band VII, Seite 137.) In Bestätigung dieser Tatsachen sagte der Angeklagte Sakowski aus:
Die öffentlichen Erhängungen wurden im Lager zur Einschüchterung der Häftlinge durchgeführt.
Jedesmal brachten ich und die Krematoriumsarbeiter Schimalla, Gärtner, Zander und Wolf einige Stunden vor der Hinrichtung den transportablen Galgen und stellten ihn in speziellen Löchern auf, die sich zwischen der Lagerbadeanstalt und der Effektenkammer befanden. Von Juli 1942 bis August 1943 habe ich 6 Mann öffentlich gehenkt.. ( Band IV, Seite 121.)
Der Angeklagte Zander gibt an, daß Mitte 1942 während der gleichzeitigen Erhängung von 4 russischen Kriegsgefangenen auf dem Lagerplatz vor dem Galgen etwa 28000 Häftlinge Aufstellung nehmen mußten.( Band IV, Seite 206.)
Mit dem Herbst 1943 ging die Lagerführung von Sachsenhausen zur geheimen Vernichtung von Sowjetbürgern in der Gaskammer des Krematoriums über. Sie wurden in die Gaskammer geführt unter dem betrügerischen Vorwand, daß sie» baden« sollten, und dann vergast.
Der Lagerkommandant Kaindl sagte aus, daß seine Befehle zur Vergasung von Häftlingen mehrmals von dem zweiten Lagerführer Höhn durchgeführt wurden. Höhn bestätigte das ebenfalls.( Band II, Seite 20, 21 und 97.) Die sowjetischen Kriegsgefangenen wurden im Lager Sachsenhausen gestempelt.
Der Angeklagte Sorge machte diesbezüglich folgende Aussagen:
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Als die sowjetischen Kriegsgefangenen ab April 1942 zu verschiedenen Arbeiten eingesetzt wurden und im Zusammenhang damit zuweilen in andere Lager überwiesen wurden, brannte man jedem


