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en Versuch 4 Häftlinge auswählte, Russen und Polen. Die Häftlinge wurden in den sogenannten» Schießstand<< gebracht und auf den Bauch gelegt. Darauf wurden ihnen vergiftete Kugeln in die weichen Teile des Beckens ge­schossen; nach einigen Minuten zeigten sich bei den Ver­wundeten Vergiftungserscheinungen, und es trat der Tod ein.( Band II, Seite 101.)

Massenvernichtungen sowjetischer Kriegsgefangener und friedlicher Bürger im Lager Sachsenhausen

Durch die Untersuchung ist festgestellt, daß die in der ge­gebenen Sache zur strafrechtlichen Verantwortung gezoge­nen Höhn, Eccarius, Sorge, Schubert, Ficker und andere im Herbst 1941 im Lager Sachsenhausen allein bei einer einzigen Aktion über 18000 sowjetische Kriegs­gefangene vernichtet haben. In den nächsten Jahren fuhren sie fort, die von der Berliner Gestapo und dem SD ein­gelieferten oder im Lager Sachsenhausen selbst in Haft be­findlichen Sowjetbürger systematisch zu erschießen, zu er­hängen und in der Gaskammer umzubringen.

Die Vernichtung sowjetischer Kriegsgefangener wurde im Jahre 1941 unter der Leitung des von Himmler besonders beauftragten Generals der Waffen- SS Eicke durchgeführt, der im August 1941 speziell nach Sachsenhausen kam und eine geheime Besprechung mit dem leitenden Personal des Lagers abhielt, wo er Anweisungen über die Methoden und das System der Vernichtung der sowjetischen Kriegs­gefangenen gab.( Band III, Seite 147.)

Der Angeklagte Sakowski, der beim Empfang einer aus einem OKW - Lager im Lager Sachsenhausen zur Vernich­tung eingetroffenen Gruppe Kriegsgefangener anwesend war, machte folgende Aussagen:

» Ich erinnere mich an einen Fall, wo wir mit einem Lastwagen zum Bahnhof fuhren und 100 Leichen abholten. Der Lastwagen fuhr hinter einer Kolonne Kriegsgefangener her. Unterwegs mußten wir Personen aufsammeln, die wegen ihrer großen Erschöpfung und Schwäche nicht imstande waren, sich selbständig fortzubewegen. Die meisten dieser

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