Für die Experimente wurden 3 Häftlinge mit gesundem Herzen ausgewählt, und jedem von ihnen wurde regelmäßig eins der genannten Präparate gegeben.( Band II, Seite 276.) Wie die Angeklagten Baumkötter und Höhn aus­sagten, wurden Anfang 1944 in das Lager Sachsenhausen auf Anweisung des Inspektors der SS - Konzentrationslager, Glücks, 6 Kinder jüdischer Nationalität im Alter von 8 bis 14 Jahren gebracht, um sie mit infektiöser Gelbsucht anzustecken und dann an ihnen ein neues Präparat zur Behandlung dieser Krankheit auszuprobieren.( Band II, Seite 100 und 277.)

Durch die Aussagen des Angeklagten Höhn wurde fest­gestellt, daß im Jahre 1944 der aus Berlin eingetroffene und bereits erwähnte Chemiker und Techniker von der Haupt­verwaltung der Kriminalpolizei, Dr. Witmann, auf per­sönlichen Befehl Himmlers im Lager Sachsenhausen die Wirkung neuer Gifte ausprobierte.( Band II, Seite 102.)

Durch die Aussagen der Zeugen Anton Ciora und Karl Salomon wurde festgestellt, daß zu Beginn des Jahres 1944 der Angeklagte Baumkötter persönlich die Wirksamkeit einer neuen Salbe gegen Phosphorbrandwunden an den Häftlingen ausprobierte. Die zu diesen Versuchen ausge­suchten Häftlinge wurden mit Riemen an ihre Pritschen ge­fesselt, und Baumkötter begoß ihre Körper mit flüssigem Phosphor. Danach wurden die verbrannten Stellen mit einer speziellen Salbe bestrichen.( Band VII, Seite 138, Band VIII, Seite 126.)

Der Angeklagte Baumkötter bestätigte die Aussagen der Zeugen Ciora und Salomon und gestand, im Jahre 1944 an verbrecherischen medizinischen Versuchen teil­genommen zu haben, bei denen er den Häftlingen Phosphor­brandwunden zufügte.( Band II, Seite 274 und 275.)

Der Angeklagte Höhn machte auch Aussagen über die im Lager Sachsenhausen durchgeführten Versuche zur Er­probung der Wirkung von vergifteten Kugeln auf den menschlichen Organismus. Im Sommer 1944 traf auf Befehl von Himmler aus Berlin eine Sonderkommission im Lager Sachsenhausen ein, die zusammen mit Baumkötter für

28

Je

D

ge

ve

SC

W

el

M

g n

a

el

S

fi

h

6