präparats Cyklon- A, muß gefolgert werden, daß die Kammer Nr. 2 als speziell eingerichteter Raum für Massenvergiftungen mit Giftgasen und Dämpfen diente und daß diese Vergiftungen mittels Blausäure­dämpfen durchgeführt wurden.( Band XI, Seite 19.)

Der Angeklagte Sakowski sagte aus, daß die Vernich­tung der Häftlinge in Sachsenhausen nicht nur in der Gas­kammer, sondern auch in Gaswagen durchgeführt wurde. Er sagte aus:

Ungefähr im Oktober 1941 wurde im Lager der sogenannte, Gas­wagen ausprobiert. Dieser Kraftwagen hatte eine hohe Karosserie und wurde hermetisch abgeschlossen. Die Häftlinge, die zur Vernichtung bestimmt waren, wurden in diesen Kraftwagen verladen und zum Krematorium gefahren. Als die SS - Leute den Kraftwagen öffneten, befanden sich über 50 Leichen darin, die ich in die Totenkammer schaffte.( Band IV, Seite 131.)

Der Angeklagte Gustav Sorge , ehemaliger Rapport­führer( verantwortlicher Diensthabender im Lager), sagte

aus:

» Die zwei Gaswagen, die ich im Lager Sachsenhausen zu sehen be­kam, waren mit ihrer Karosserie einem fahrbaren Kühlschrank ähnlich. Die Wagen hatten je zwei Anhänger. Im ersten Anhänger war ein Ofen zur Verbrennung von Leichen angebracht. Der zweite Anhänger, der offen war, war zur Aufnahme des Brennstoffvorrats für das fahr­bare Krematorium bestimmt. Auf den Gaswagen und ihren Anhängern war die Aufschrift, Reichspost' angebracht.( Band III, Seite 151.)

Die Angeklagten August Höhn, Heinz Baumkötter und Paul Sakowski sowie die Zeugen Oskar Burkhard, Rudolf Wunderlich und Wilhelm Kling sagten aus, daß im Lager Sachsenhausen die Vernichtung von Häft­lingen durch die Injektion von Giften in den Organismus vorgenommen wurde.

Der als Zeuge vernommene ehemalige Lagerhäftling Kling sagte aus:

Im Revier war ein Zimmer eingerichtet, in dem Injektionen vor­genommen wurden. Ich habe mehrfach gesehen, wie der SS- Mann Ull­mann, wenn er in diesem Zimmer war, die Spritzen vorbereitete. Dar­auf wurden sowjetische Kriegsgefangene in das Zimmer geführt, und nach nicht allzulanger Zeit begann das Kommando der, Leichen­träger Leichen in den Keller der Baracke Nr. 1 zu schaffen, wo sich die Totenkammer befand. Derartige Injektionen wurden auch im Keller selbst gemacht."( Band I, Seite 14.)

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