Felder sahen sauber aus, und in den kleinen Gärten an den Bahnstationen blühten die Astern groß wie Kinderköpfe.

Als Hermann zu seiner Kompanie kam und sich beim Feld­webel meldete, schalt der nicht einmal, sondern schickte ihn gleich auf die Stube. Dort machten sie sich gerade marsch­bereit. Es hatte gar nicht anders sein können. Aber Hermann verwunderte sich doch. Hühnchen, der eigentlich Aloys Huhn hieẞ, seines sanften Wesens halber jedoch Hühnchen genannt wurde, zog gerade die Schnallen seines Tornisters zu, Stackel­berger wienerte seine Stiefel, und der lange Würzburger schnallte um und rückte sich das Koppel gerade.

,, Bist du da, Hermann?" begrüßten sie ihn.

Er ging an sein Spind, riß seine Sachen heraus, zog sich um und packte den Tornister. Dabei dachte er an Emma und an die Mutter.

Alles ging durcheinander. Sie rückten nicht gleich aus, statt dessen wurde um zwölf Uhr Essen gefaßt, dann gab es noch eine Stunde Ruhe. Hermann war müde und hätte gern geschlafen, aber die anderen ließen ihn nicht dazu kommen. ,, Du hast Glück gehabt", sagte Hühnchen ,,, du warst noch mal zu Haus."

,, Zwei Tage", schimpfte Hermann ,,, die kannst du mir schon gönnen."

Stackelberger schrieb einen Brief, aber er kam nicht recht zu Rande damit. Der Würzburger sah ihm über die Schulter und höhnte: ,, Du bist aber ein Idiot. Bruder schreibt man doch nicht mit h!"

,, Zur Kartoffelernte", sagte Stackelberger ,,, hatte mir der Feldwebel Urlaub versprochen."

,, Laß ihn nur schreiben, meinte Hühnchen zu dem Würz­ burger ,,, jedenfalls bist du ein Schwein, Franz!"

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Der lange Würzburger drehte sich rasch um. Hühnchen