Diese Männchen füllten Zeile um Zeile, Seite um Seite, über hundert, über tausend, ja über Tausende von Blättern:

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Lauterbach stützte sich in seinem Schrecken auf den Schreibtisch und benötigte lange Zeit, bis er begriff, daß nicht er plötzlich den Gebrauch seiner Sinne verloren hatte, son­dern daß Waag, der große Christian Waag die Jahre vor seinem Tode im Stumpfsinn zugebracht hatte. Zunächst wurde Lauterbach von dem bitteren Gefühl überkommen, daß er sich in den vergangenen achtzehn Monaten von einem Ge­spenst hatte foppen und betrügen lassen, und er wollte be­schämt davonstürzen. Dann aber besann er sich. Es wurde ihm bewußt, wie er ohne das Beispiel des Alten sich nie zu solch fruchtbarer Regelmäßigkeit der Arbeit hätte zwingen können. Mit ein paar raschen Schritten kehrte er an das Lager des Toten zurück, auf dessen eingefallenen Wangen sich der Schatten des langsam wachsenden grauen Bartes zeigte, und er verstand die Botschaft, die ihm der umnachtete Waag mit seiner desparaten Geste der täglichen Pflichterfüllung, mit und durch diese Bot­dem zähen Eifer seines so sinnlosen Fleißes hinterlassen schaft doch wieder sinnbeladenen hatte.

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Lauterbach raffte die Blätter vom Boden, stopfte sie in den Ofen und warf ein Streichholz hinein. Die Flammen züngelten auf und verzehrten die Spuren des Waagschen Irreseins. Lau­terbach aber machte sich auf den Weg ins Café Stephani, wo er seinen gewohnten Platz einnahm.

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