Steinfeld war das Wiesel, der Gastwirt Hammacher die Giraffe, die Pastorin Rübsam der Pfau, Hauptmann Leuschner war das Faß und das alte Fräulein Seidenweber im wehenden, dunklen Schleier die Trauerweide.
Was, so dachte Erwin, was würde die Mutter rufen, wenn sie aus dem Fenster sehend Josefa erblickte?
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Was? Die Birke, das Reh, die Freude, das Leben-? ,, Laß uns gehen, Erwin. Sie ist gleich hier geblieben", sagte der Vater.
Unbemerkt war er eingetreten und stand nun mit hängenden Schultern in dem kalten, hellen Zimmer. Wie bestürzt war Erwin, daß die Mutter ihn nicht noch einmal zum Abschied gegrüßt hatte!
Der Vater war in Eile. Er könne den Laden am Sonnabend nicht völlig ohne Aufsicht lassen, erklärte er und meinte: ,, Komm doch mit!"
Später fügte er hinzu: ,, Wir könnten morgen früh zusammen ein paar Hasen schießen."
Und dann noch: ,, Übrigens ist heute abend im, Roten Hirsch ein Ball der Liedertafel."
Mit trockener Stimme brachte Erwin eine nicht sehr glaubhafte Ausrede vor.
Er ging, nachdem er sich vom Vater verabschiedet hatte, nicht erst in die Stadt zurück, sondern aẞ im Wartesaal des Bahnhofs zu Mittag. Er fühlte sich heimatlos zwischen all den Reisenden und empfand flüchtig den Wunsch, selber da
vonzufahren.
Als Josefa kam, war es nicht wie sonst, obwohl sie den Tag nach ihrer Gewohnheit verbrachten.
Erwin begleitete Josefa, die zunächst mit singender Stimme von der Freude sprach, die ihr seine Briefe bereitet hatten. Sie tranken zusammen Kaffee im Haus ihrer Eltern. Später wanderten sie die Berghänge am Main entlang, rasteten in
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