Hansen die Heringe in ein Stück braunes Papier einwickelte. Arnold wagte nicht, Hansen ins Gesicht zu schauen. Er be­obachtete, wie das Papier vom Fett feucht wurde und sich langsam dunkel färbte.

,, Hier! Macht fünfzig Pfennige", sagte Hansen und drängte, das Paket über den Ladentisch reichend: ,, Beeil dich schon. Es ist fünf nach acht. Ich muß schließen."

Vor Arnold erhob sich eine unerwartete Schwierigkeit. Das Geld trug er in der Tasche, in die er die Eiszapfen hatte glei­ten lassen. Wie sollte er es herausbekommen, ohne sich zu verraten? Vorsichtig fuhr er mit der Hand in die Tasche, aber dennoch stachen ihn die Spitzen der Eiszapfen in die Finger, und silberhell ließ sich jenes verdächtige Klingen und Klirren hören, das Arnold nun auf allen Wegen begleiten sollte, um ihn war, was immer er auch tat, und bis in seine unruhigen angsterfüllten Träume wie eine mahnende Glocke läutete.

Denn, nachdem er das Geld gefunden und auf den Laden­tisch gelegt hatte, quälte ihn auch schon die Frage, was er nun mit den Eiszapfen beginnen, wie er sie zu Haus verbergen könne.

Er fand zunächst ein Versteck für sie unter dem Kissen seines Betts im Alkoven, doch konnte er dann nicht einschla­fen, weil er fürchtete, sie würden herunterfallen. Wie Krügers Glasbeine würden sie zerspringen und Louise mit ihrem Klir­ren aufwecken. Immer wieder fuhr er mit der Hand unter das Kissen, um sich zu vergewissern, daß die Eiszapfen noch an ihrem Platze seien. Sie fühlten sich kühl an. Arnold zählte sie zum erstenmal. Es waren sieben. Er empfand nun doch Stolz und Befriedigung darüber, daß er gewagt hatte, sie zu nehmen. Und mit dieser Empfindung schlief er ein.

Am nächsten Morgen waren die Eiszapfen schon wieder nichts mehr als eine verräterische Last. Im Bett konnte er sie

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