auf, dem Freunde die Dinge erklären zu wollen, denn es wurde spät, und er mußte endlich sein Geld haben.

,, Heute ist wieder ein neuer Transport gekommen", sagte er.

,, Ein neuer Transport", bestätigte Matthießen. Er nahm seinen Arm von Peters Schultern und schlug mit beiden Fäusten auf den Tisch, so daß die Gläser klirrten.

,, Ich sage dir ja", beharrte er. ,, Hunderte, Tausende..., der reinste Maschinenbetrieb. Da fehlt eben das Mensch­liche!"

Peter Kluge wurde unruhig. ,, Was hast du denn nur heute?" verlangte er.

,, Ich, ich?" erregte sich Matthießen. ,, Du hast doch davon angefangen." Sein Kopf glühte. Mit glasigen Augen starrte er den Freund an.

,, Hör mal, Heini", lenkte Peter Kluge ein, denn er wußte, daß man Matthießen nicht widersprechen durfte, wenn er einen in der Krone hatte; sonst war er ja der gutmütigste Mensch, der gutmütigste Mensch auf der Welt. ,, Hör mal Heini, kennst du das Lied vom Türmer?"

Matthießen sann eine Weile nach. ,, Stimm's mal an", for­derte er den Freund auf ,,, es wird mir schon einfallen." ,, Nein, zum Singen ist es nicht", sagte Peter Kluge. ,, Es ist ein Gedicht von Goethe."

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, Wenn's nicht zum Singen ist", meinte Matthießen ent­täuscht und fragte: ,, Von Goethe?"

,, Du weißt doch, der den Faust geschrieben hat", antwor­tete Peter Kluge und setzte entschuldigend hinzu: ,, Er hatte keinen Kampfgeist, gewiß. Ein Mann ohne Gewehr, so hat man von ihm gesagt. Und das stimmt ja auch..."

Matthießen hörte nicht zu. Peter Kluge beobachtete ihn, wie er vor sich hinbrütete. Dann wagte er sich mit seiner Bitte hervor.

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