gehalten haben als hier in der Hitze und der von Gas und Bleidunst vergifteten Luft.

Er hoffte, daß Adele ihn später anrufen werde. Seit sie am Sonntag mit Kübermanns Tochter, der zehnjährigen Lotte, Schlittschuh gelaufen waren, hatten sie sich nicht mehr ge­sehen. In flatternden Strähnen war Adeles goldenes Haar un­ter der Pelzkappe hervorgequollen. Wie hatte ihr offenes Ge­sicht mit den frischen roten Backen ihn angelacht, welche Lebensfreude hatte aus ihren Augen geleuchtet!

Aus seinen Träumen auffahrend wandte Peck wieder den Blick auf das Manuskript. Er rührte die Tasten an und lauschte auf das vertraute Klappern der Maschine. Der Gas­brenner unter dem Bleikessel zischte.

Als Peck eine Spalte beendet hatte, erhob er sich, trug den Satz zur Handpresse und machte die Bürstenabzüge. Mit Stolz betrachtete er sie. Der Satz war sauber, fast fehlerfrei.

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Als er die nächste Spalte zu setzen begann, entdeckte Peck zu seinem Ärger, daß er vorher übersehen hatte, wieviel Durchschuß es gab. Das hielt auf. Überall waren Worte, ja ganze Zeilen gesperrt: ,, Mit dem Tode wird bestraft, wird mit dem Tode bestraft." Ja, was setze ich denn da eigentlich für Zeug, dachte Peck, der es nun eilig hatte, denn er wollte Adeles Anruf nicht verpassen. Ungeduldig klapperte er weiter auf seiner Lino­type.

wer...

-

990-',

Eine Zeile nach der anderen, das heiße Blei gerade erst zu fester Form erstarrt, wurde ausgestoßen. Rumpelnd griff der schwere Arm der Maschine zu, hob die Matrizen an und setzte sie auf das Gewinde, an dem sie entlangpendelten, bis sie mit leisem Klingen in ihre Magazine zurückfielen.

Pecks Schätzung war richtig gewesen. Nach drei Stunden hatte er ausgesetzt. Er schwang die feuchten Fahnen in der Hand und legte sie auf den Tisch des Korrektors. Noch ein­

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