den Rapportführer weitergegeben. Es ist genau 5 Uhr. Durch den neuen Radiolautsprecher ruft es laut und vernehmlich: ,, Fertig!"
,, Das Ganze stillgestanden! Mützen ab!"
Jetzt meldet der Rapportführer die Stärke des gesamten Lagers an den Lagerführer und dieser an den Kommandanten. Dann ruft es wieder:
,, Mützen auf!"
Der Appell ist vorüber. Und schon lautet der nächste Ruf:
,, Arbeitskommandos antreten!"
Wie in einem Bienenschwarm laufen die Menschen durcheinander, es ist fast kein Durchkommen nach der Stelle auf dem Appellplatz, an der das Arbeitskommando antritt. Ich trete in die Nähe des Arbeitsdienstführers. Bevor er die Stärke der Arbeitskommandos aufnimmt, spricht der Lagerführer mit ihm. Er erhält folgende Anweisungen: Alle Kommandos, soweit sie unbedingt außerhalb des Lagers arbeiten müssen, stellen die zu entbehrenden Häftlinge ab. Alle übrigen Kommandos bleiben im Lager. Sämtliche Zugänge bleiben ebenfalls am Tor stehen. Der Arbeitsdienst führer führt sofort diese Befehle durch. Als all dies erledigt ist, werden sämtliche Vorarbeiter und Kapos der auf dem Appellplatz verbliebenen Kommandos ans Tor gerufen. Der Lagerführer teilt ihnen folgendes mit:
,, Heute abend will ich keinen Baumstamm mehr auf dem Appellplatz liegen sehen. Wie ihr das macht, ist mir egal, ist eure Sache. Wenn bis zum Abendappell diese Arbeit nicht fertig ist, wird so lange in die Nacht hinein gearbeitet, bis kein Stamm mehr da liegt. Gebt euren Faulenzern richtigen Druck. Verstanden?!"
,, Jawohl!"
Die Kapos und Vorarbeiter begeben sich im Trab zu ihren Kommandos. Diese werden in kleine Gruppen aufgeteilt, und schon sieht man die ersten Baumstämme auf den Schultern der Häftlinge, die bei voller Kraftanstren
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