für die Erhaltung des Hofes wäre das dringend notwendig. Knechte und Aushilfskräfte wären nicht mehr zu bekommen. Die beiden Jungen stünden als Soldaten an der Front. Das Vieh verkäme, das Land verwilderte. Sie selbst wäre am Ende ihrer Kräfte und wisse sich nicht mehr zu helfen. Ihrer Meinung nach wäre es meine Pflicht, nach Hause zu kom­men. Wenn ich es nicht täte, dann wäre dies ihr letzter Brief." ,, Als ich den Brief gelesen hatte", fuhr Raddatz fort ,,, da fragte mich der Kommandant:

,, Na, Raddatz, willst du nun nach Hause?"

,, Natürlich, Herr Kommandant!"

,, Dann unterzeichne diese Erklärung, daß du den Wehr­dienst nicht länger verweigern willst!"

دو

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"

, Um diesen Preis will ich nicht nach Hause."

, Warum denn nicht?"

, Weil man Gott mehr gehorchen soll als den Menschen." ,, Aber von dir verlangt doch niemand etwas, was gegen den Willen Gottes ist."

,, Diese Erklärung erweckt aber den Anschein, und ich will auch nicht den Anschein erwecken, Gott ungehorsam zu sein.'

,, Aber wenn du nicht unterschreibst, dann verurteilst du dich selbst zum Tode im Lager."

"

, Wenn es Gottes Wille ist, dann will ich mich darein fügen."

,, Aber du stößt damit deine Frau von dir, deine Kinder, dein Hab und Gut, überhaupt alles, was dein Leben lebens­wert macht?"

,, Mit der Heiligen Schrift sage ich dazu: Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?"

,, Ist das dein letztes Wort, oder willst du dir die Sache noch einmal durch den Kopf gehen lassen?"

,, Das ist mein letztes, Wort, Herr Kommandant!"

,, Der Kommandant", so endete Raddatz' Bericht ,,, sah mich eine Weile sprachlos an, dann zuckte er die Achseln und entließ mich. Und so bin ich wieder hier, und hier bleibe ich auch. Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben! sagt Christus, und keine Macht der Welt kann mich davon. abbringen."

Die Geschichte von Raddatz' Weigerung, die angebotene Freilassung von der Sklaverei anzunehmen, hatte sich bald

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