in Unschuld und im Guten sein, also vor dem Sündenfall und nach der Erlösung, nach der An­kunft Christi und nach dem Gericht, kraft gött­lichen Seins und Willens, als guter Schöpfung. St. Thomas sagt von dem Weibe nach der Auf­erstehung: denn auch da wird das Männliche und das Weibliche sein: similiter etiam nec infirmitas feminei sexus perfectioni resorgentium obviat. Non enim est infirmitas per recessum a natura, sed a natura intenta; et ipsa etiam naturae di­stinctio in omnibus perfectionem naturae demon­strabit et divinam sapientiam omnino cum quodam ordine disponentem commendabit.[ Ebenso wi­derstreitet auch die Schwachheit des weiblichen Geschlechtes nicht der Vollkommenheit der Auf­erstehenden. Es ist nämlich nicht eine Schwach­heit auf Grund eines Zurückbleibens unter der Natur, sondern sie ist von der Natur beabsich­tigt. Ebendiese in allem unterschiedliche Fügung der Natur wird sogar die Vollkommenheit der Natur erweisen und die göttliche Weisheit deut­lich machen, die allenthalben gemäß einer Stufen­folge Ordnung schafft. Thomas von Aquin, Summe wider die Heiden, 4, 88.] Dieses Wun­der also der Macht und der Ohnmacht, der Stärke und der Schwäche, und zwar ihres Getrenntseins sowohl wie ihres Ineinanderumschlagens, ihres Füreinanderstehens, ist und bleibt auch in einer vollkommenen und unzerstörbar guten Welt. In­sofern ist es ein rein göttliches Mysterium der Schöpfung voller Seligkeiten und gehört zur himmlischen Ästhetik des ewig Weiblichen. Tota pulchra es![ Ganz schön bist du.] Etwas ganz anderes ist der Kern des mysterium iniquitatis: die Macht des Bösen, die Ohnmacht des Guten im

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