Ein langer Zug SA marschiert in langsamen Schritten näher. Vor ihnen schreitet ein Mann in Frack, mit weißer Binde und weißen Handschuhen. Er trägt einen länglichen Kasten in der rechten Hand.
Die SA nimmt in zwei Gliedern vor der Badewanne Aufstellung. Ihr Anführer in Schwarz verbeugt sich vor den dunklen Gestalten und winkt dann mit der weißen Hand.
Einsam kommt ein schmächtiger Mensch in grauem Kittel. Sein Hals ragt lang und dürr aus den Schultern. Die Hände sind ihm auf den Rücken gebunden. Er bleibt, den Kopf auf die Brust gesenkt, vor der Wanne stehen.
Der Mann im Frack nimmt seinen Holzkasten, öffnet ihn und holt ein breites, blinkendes Beil hervor.
Ein SA- Mann tritt aus dem Glied und drückt den schmächtigen Menschen in die Knie.
Das blanke Beil schwebt sekundenlang über der weißen Wanne. Dann saust es herab.
Der Kopf plumpst in die Wanne, und aus dem Halsstumpf schießt ein dicker Strahl hellroten Bluts.
Der Mann im Frack wischt umständlich das Blut vom Beil und legt es wieder in den Kasten.
Zwei SA- Männer heben unterdes den kopflosen Leichnam in die Wanne. Den Kopf setzen sie dem Hingerichteten auf die Brust.
Nun erst sieht Kreibel das Gesicht des Geköpften: Fritz Jahnke...
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,, Um Gottes willen, Walter, was hast du?"
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Kreibel sitzt aufgerichtet im Bett, die Augen unnatürlich geweitet, den Kopf in beiden Händen und stöhnt und wimmert.
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