Oberscharführer Harms und Wachtmeister Lenzer sind allein in der Wachtstube; Harms sitzt am Fenster und poliert seine Finger- nägel; Lenzer macht Ordnung in seinem Spind.

Wozu nahmst du gestern Urlaub? fragt Harms so leichthin. Ich war im ‚Forsthaus schwofen!

Ich dachte, bei deinen Eltern!

Da geh ich nur ungern hin, da trifft man diesen und jenen, und meine ganze Verwandtschaft, tatsächlich nahezu die ganze Ver- wandtschaft, ist gegen uns. Sowie ich hinzukomme, werden sie stumm wie die Fische! Du kannst einfach nichts mit ihnen an- fangen, sie lassen sich in keine Diskussion ein, und was ich auch sage, Sie schweigen. Und mein Alter hält so halb und halb zu ihnen. Wenn meine Mutter nicht wäre, ich ginge überhaupt nicht mehr nach Hause!

Dann bekommst du von zu Hause keine Unterstützung? Ach was! Keinen Pfennig!

Das ist aber Scheiße! Wie kommst du denn mit zwanzig Emm längs?

Belämmert genug! Doch ich denke, sie legen demnächst was zu. Sie können uns doch nicht auf die Dauer alle zehn Tage mit zwanzig Mark abspeisen!

Wenn ich nicht noch von zu Haus zubekäme, ich wüßte wahr- haftig nicht, wie ich auskommen sollte. Der kleine notwendige ‚Dreck frißt ja die paar Mark schon auf...

Der Pöppi geht aber heiß ran, die Kerle japsen wie junge Hunde... Harms hat sich umgedreht, blickt auf den Hof hin- aus und genießt, wie Meisel die Leute drillt.

Nicht einschlafen vorne... Links, zwei, drei, vier! Links, zwei drei, vier!... Die Beine hoch!... Die Oberschenkel waagerecht hochreißen!... Links, zwei, drei, vier!... Links, zwei, drei, vier!

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