rumort dieser innere Schweinehund, ich weiß es, ich werde ihn töten. Töten, bis ihr nur noch meine Stimme hört, meine Ge-, danken denkt! Verstanden?"
Von den achtzig antwortet keiner; aber achtzig Augenpaare sind wie tot auf ihn gerichtet.
,, Ob ihr mich verstanden habt, will ich wissen!"
Einige antworten schüchtern: ,, Jawohl!"
,, Invaliden und solche über fünfundvierzig Jahre, heraustreten!" Acht Gefangene treten vor.
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Was hast du denn?" wendet sich Meisel an einen jüngeren, der auch vorgetreten ist.
,, Ich habe doppelten Leistenbruch, Herr Wachtmeister!"
,, Die Alten und Invaliden bleiben hier in der Mitte! Die übrigen: Stillgestanden... Links... um!... Im Gleichschritt... marsch!" Wie auf einem Kasernenhof marschieren die Gefangenen in Reih und Glied über den sandigen Boden. Es ist zwar nicht mehr so heiß wie vor Tagen, doch in den engen, steifen Zuchthauskleidern, die bis an den Hals geschlossen bleiben müssen, und unter der Kappe, die stramm auf dem Kopf sitzt, bricht bald der Schweiß hervor. Meisel stolziert im Hof umher, gespreizt wie ein Pfau.
,, Laufschritt!... Zurück das Kommando! Bei Laufschritt fliegen die Arme wie Kolben in Brusthöhe!... Laufschritt!... Zurück das Kommando!... Laufschritt!... Zurück das Kommando! Wie heißt der... elfte Flügelmann von links... Ja, ja, du... Wie?... Miesicke?... Nachher bei mir melden!... Laufschritt! ... Zurück das Kommando! Der dritte Flügelmann von links auch nachher melden!... Laufschritt... Marsch- marsch!" Zweiundsiebzig Mann laufen auf sein Kommando in Reih und Glied um den Hof: selige Minuten für Obertruppführer Meisel.
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