los, das sich steigert, je weiter er kommt. Jetzt ist er an Torstens Nachbarzelle.

,, Kannst du Mistbiene nicht melden? Das heißt: Schutzhaft­gefangener So- und- so', wenn die Tür aufgeschlossen wird. Und dann unterm Fenster aufstellen und stramme Haltung annehmen. Wie heißt es?"

,, Schutzhaftgefangener Kreibel!"

,, Lauter! Nur nicht so schüchtern!"

,, Schutzhaftgefangener Kreibel!"

,, Noch lauter! Das muß im ganzen Bau zu hören sein!" ,, Schutzhaftgefangener Kreibel!"

,, So ist es schön!"

Der eine Kalfaktor reicht Kreibel ein trockenes Stück Schwarz­brot, der andere schöpft mit der Kelle aus dem Eimer heißen Tee und gießt ihn in den Blechnapf, den Kreibel ihm hinreicht. Der Neue blinzelt ins gelbe elektrische Licht des Kellerkorridors. Gleich, nachdem der Wachtmeister geschlossen hat, stürzt Kreibel an die Tür und horcht. Sein Nachbar meldet sich: ,, Schutzhaft­gefangener Torsten!"

Wie Kreibel diesen Namen hört, springt er in der dunklen Zelle vor Freude in die Luft. Torsten liegt neben ihm, der Reichstags­abgeordnete Torsten, von dem erzählt wurde, daß sie aus ihm kein Wort herauszuprügeln imstande waren. Zum Teufel, der muß doch dahinterkommen. Es muß doch einen Weg zur Ver­ständigung mit ihm geben. Diese verfluchte Mauer zwischen. ihnen.

Torsten kann sich das merkwürdige Verhalten seines Nachbarn nicht erklären. Kreibel heißt er also, scheint der Stimme nach ein junger Mensch zu sein. Torsten, dem der Wachtmeister die Acht abgenommen hat, ist noch dabei, den heißen Tee zu schlürfen, da beginnt schon wieder das Klopfen. Torsten läßt ihn klopfen.

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