wortet Dusenschön. ,, Ich möchte ihn noch mal vernehmen, der Kerl muß doch mal mürbe werden!"
,, Laß ihn sich einen Tag erholen, du weißt, dann klappt's oft!..."
Es dämmert über den Häusern der schlafenden Stadt. Ein Privatwagen des KzbV fährt vor. Torsten wird von drei SS - Leuten hineingeschoben und nach dem Untersuchungsgefängnis gefahren. Wir holen dich wieder!" ruft ihm der Sturmführer bei der Abfahrt nach.
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Die Beamten der Nachtwache des Untersuchungsgefängnisses, die Torsten in Empfang nehmen, schütteln die Köpfe. Behutsam wird er in eine Zelle des Erdgeschosses geführt. Einer besorgt Verbandzeug; ein anderer flößt ihm aus seiner Thermosflasche heißen Kaffee ein. Dann lassen sie ihn allein.
Torsten kann keinen Schlaf finden; er fiebert und phantasiert, zusammenhanglos vor sich hinsprechend, starrt er gegen die Wand. In der Nachbarzelle liegt John Tetzlin. Auch er findet keinen Schlaf; auf Socken rennt er die Zelle auf und ab; sechs kleine Schritte vom Fenster zur Tür, sechs kleine Schritte von der Tür zum Fenster. Die starken Scheinwerfer auf dem Gefängnishof, die die Außenfronten des Gefängnisses beleuchten, erhellen auch seine Zelle. Der Posten hat einige Male hereingeblickt, ihn unruhig hin- und hergehen sehen, aber nichts gesagt. Das Zellenfenster ist geöffnet, die Augustnacht ist kühl, und in diesen Zellen, die auf gleicher Höhe mit dem Erdboden liegen, ist es sogar kalt; doch Tetzlin hat einen fieberheißen Kopf... Wie war es bloẞ möglich, daß er sich so vergessen konnte! Du bist ein miserabler Kommunist, John Tetzlin, ein gemeiner Hundsfott. Zehn Jahre bist du organisiert, zehn Jahre, zehn Jahre, und gibst deinen Org- Leiter der Polizei preis, verrätst den Namen deines Mitarbeiters, den Namen eines guten, mutigen
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