fettgepolstertes, etwa zwanzigjähriges Mädel mit überstarker Brust und blonden Ringellocken sitzt an einem langen Tisch vor der Schreibmaschine. Sie empfängt die Eintretenden mit der Frage:

,, Na, hat er's zugegeben?"

,, Klar hat er. Und vor Angst in die Hosen geschissen!" Sturmführer Dusenschön setzt dienstliche Miene auf und be­fiehlt: ,, Wir müssen sofort einen Bericht für Oben machen. Kauf­mann selbst will in dieser Angelegenheit bei der Vernehmung von Torsten und Tetzlin dabei sein. Die Burschen sind wichtig!" Das Mädel spannt das Papier in die Maschine und legt sich zwei dicke Adreẞbücher unter das Gesäß. Die SS- Leute stehen im Zimmer herum, sitzen auf dem leeren Tisch und auf der Fenster­bank.

,, Wessen Arbeit ist das eigentlich?" fragt einer.

,, Theos! Der ist, soviel ich weiß, von Kaiser auf diesen Tetzlin aufmerksam gemacht worden. Volle zwei Monate hat er ihn be­obachtet, gestern endlich schnappt er zu und gleich goldecht!" ,, Der kriegt sicher' ne Prämie!"

,, Der wird sogar nach oben klettern!"

Der Sturmführer diktiert in die Maschine: ,, Nach anfänglichem Leugnen gestand der Jude Gottfried Miesicke: 1. Mitglied der Kommunistischen Partei zu sein. 2. Der Kommunistischen Partei für ihre illegalen Arbeiten Geld gegeben... nein", unterbricht er sein Diktat ,,, er hat es ja noch nicht gegeben, er wollte es geben. Also muß es heißen: wollte geben! Gegeben zu haben! Das klingt aber so, als habe er es schon gegeben.

Nun seid doch endlich mal ruhig, man kann keinen ganzen Satz zu Ende diktieren vor Lärm!

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Gegeben haben zu wollen. Also schreib: für ihre illegalen Arbeiten Geld gegeben haben zu wollen. 3. Kenntnis davon ge­

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