her. Plötzlich kann er das Erbrechen nicht mehr verhindern. Er springt zur Seite an einen Baum und übergibt sich, nimmt dann aber sofort wieder die befohlene Stellung vor dem Fenster ein, kämpft immer wie­der mit dem Brechreiz, springt immer wieder und in immer kürzer wer­denden Abständen nach dem Baum, wird dann weich in den Knien, zuckt konvulsivisch auf, fällt auf die Knie, stützt sich mit den Händen auf dem Erdboden und würgt und würgt ohne Unterlaẞ.

Die Augen quellen ihm aus den Höhlen, der Magenschleim ver­schmiert ihm das schmerzverzerrte Gesicht, und immer und immer noch würgt er und erbricht er sich. Immer tierischer wird sein Gesichtsaus­druck, bis er schließlich geradezu an einen tollwütigen Hund erinnert, der sich nicht von der Stelle bewegen kann.

Ding aber bleibt gelassen und lacht, als der Häftling konvulsivisch zusammenzuckend wie ein halb zertretener Wurm auf dem Boden liegt. Ding befiehlt einem Häftling, einige Eimer Wasser über den gemarterten Kameraden zu schütten. Langsam läßt das Erbrechen nach. Nach einer Stunde etwa hat der Häftling sich so weit erholt, daß er wieder auf den Beinen stehen kann. Ding ruft ihn herein, dringt auf ihn ein, aber der Häftling bleibt stumm

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Am nächsten Morgen, als der Häftling zu weiterer Vernehmung vor­geführt worden ist, läßt Ding ihm aus der Häftlingsküche ein Früh­stück vorsetzen, das besonders lecker zusammengestellt werden muß. Die Frage, ob er nunmehr sprechen wolle, beantwortet er nach kurzem Zögern mit seinem stereotypen: ,, Ich heiße--- nein."

Dann sagt ihm Ding: ,, Du kennst jetzt in etwa den Unterschied zwi­schen Gefängnis und Konzertlager. Du hast die Wahl zwischen beiden. Entweder du sprichst und dann wirst du ins Gefängnis zurückgeführt oder du sprichst nicht, dann wirst du hier eine matschige Leiche. Über­leg dir die Sache. Ich gebe dir eine halbe Stunde Bedenkzeit. Wenn du dann immer noch schweigst, fahren wir in der Behandlung fort."

Nach Ablauf einer halben Stunde ist das einzige, was der Häftling. sagt: ,, Tellsruh. Ich heiße--- nein."

Dr. Ding befiehlt seinen Scharführern, den Häftling mit dem Panto­staten, einer vielseitigen, komplizierten Elektrisiermaschine, zu bear­beiten. Zunächst drücken sie ihm die beiden Polgriffe in die Hand und jagen, langsam beginnend, immer höhere elektrische Energien durch den Körper. Er windet sich in seinen Schmerzen und wird ruckartig zuckend furchtbar durcheinander geschüttelt. Aber keine der an ihn gerichteten Fragen wird beantwortet.

Scharführer Hofmann steuert den Apparat. Als er sieht, daß das An­

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